Projekt „Kick it“ von „HaRiHo – die Stadtteilpartner“: Jungs aus Syrien, Algerien und Gambia treten in Teams gegeneinander an. Turnier macht allen Riesenspaß.

Hamme. „Das ist super, was die hier machen“, freut sich Najiba Koochi-Richtmann. Die studierte Sozial- und Literaturwissenschaftlerin aus Kabul, Afghanistan, betreut und begleitet derzeit für das Projekt „Mondo“ minderjährige Jugendliche, die vor Krieg und Gewalt aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflohen sind. Diese zehn 16- und 17-jährigen Jugendlichen kommen aus Syrien, Algerien, Gambia und Guinea. Nun spielt ihr „Internationales Team“, so die 50-Jährige, bei „Kick it“, dem integrativen Fußballturnier von „HaRiHo – die Stadtteilpartner“, mit.

Sozialarbeiterin Beatrice Röglin von HaRiHo organisiert das Turnier gemeinsam mit dem FC Bochum. „Insgesamt haben sich 28 Jugendliche angemeldet“, erklärt sie vor dem Start. Diese kommen vom Jugendhaus im Bürgerhaus Hamme, von einer freien Initiative, von „Mondo“ sowie von „bohome“, das ebenfalls junge Flüchtlinge unterstützt. Mitorganisatorin Sonja Bosse (FC Bochum) zählt am Ende 24 Jungs im Alter von 13 bis 18 Jahren, die aufgeteilt in vier Teams mit je 6 Spielern antreten.

Die Schiedsrichter Hans-Jürgen Orphall (SV Hammertal) und Dietmar Siepmann (Hedefspor Hattingen) pfeifen an und los geht das Matsch zwischen Team 1 und 2. Der einsetzende Regen macht den Rasen rutschig auf dem Jugendfeld. Die Spieler auf dem Platz stört das aber wenig: Leidenschaftlich jagen sie einander den Ball immer wieder ab, spielen sich zu und lauern auf Torchancen. Am Ende steht es 1:5 für das Team zwei, das die Afrikaner Ali, Ibrahim, Mamadou, Prince und Saidou von Mondo bilden. Die Jungs mit arabischen Wurzeln landen gemeinsam mit anderen in Team vier.

„Wenn wir Zeit haben zwischen unseren Aufgaben – etwa Deutsch lernen – spielen wir immer zusammen Fußball“, erklärt Massoud aus Syrien zum spielerischen Hintergrund. Tobias vom Team Bürgerhaus spielt ebenso gerne. „Das Turnier ist eine tolle Idee“, erklärt der 17-Jährige und bleibt auch dabei, als sein Team später auf dem dritten Platz landet.

Für Beatrice Röglin ist das eine Bestätigung. Als Grund für das Fußballturnier nennt sie: „Fußball verbindet Menschen der verschiedenen Kulturen und vor allem Jugendliche weltweit. Das gilt auch für unsere Ortsteile.“ Als Leute aus den Stadtteilen Hamme. Riemke und Hofstede, in denen HaRiHo arbeitet, den Wunsch nach mehr Aktivitäten für Jugendliche an sie herantrugen, lag es für die Sozialarbeiterin nah, das Turnier zu organisieren.

Weiteres Turnier für jüngere Kicker geplant

„HaRiHo“ steht für die Stadtteile, in denen das von den Falken-Bochum organisierte Projekt bis einschließlich 2016 arbeitet: Hamme, Riemke und Hofstede.

Leiterin Beatrice Röglin wertet das Fußballturnier aus. Anschließend wird mit den Partnern und Förderern entschieden, ob ein weiteres Turnier – dann für Jüngere – stattfinden sollte.

Weitere Informationen gibt es auf www.falken-bochum.de/hariho-die-stadtteilpartner

Als Partner für den Austragungsort gewann Beatrice Röglin den FC Bochum. Im nächsten Schritt stellte die Leiterin von HaRiHo einen Förderantrag bei der Bezirksvertretung Mitte für das Durchführen des Turniers. „Die Vertreter aller Parteien fanden diese Idee gute und bewilligten einstimmig 530 Euro“, erklärt Bezirksbürgermeisterin für Mitte, Gabriele Spork. Sie besucht die Spiele trotz des immer stärker werdenden Regens. Persönlich geht sie weiter: „Ich sehe Integration als eine unglaublich wichtige Aufgabe an, die bei jungen Menschen beginnen muss.“

Über den Nachmittag spielen die Mannschaften jeweils gegeneinander, angefeuert vom spärlichen Publikum und dem kalten Regen. Das Turnier gewinnen die Afrikaner. Massoud und sein Team werden Zweite. Spaß gemacht hat es ihm und Tobias gleichwohl.