Silke Meyer gibt Entspannungskurse in Gerthe. Dabei sind die Übungen auch schweißtreibend, weil der Körper Anstrengung erfährt.


Gerthe. Entspannt rollt sie die Matte zusammen, faltet anschließend die cremefarbene Decke und packt sie in das weiße Regal. Fünf Kurse hat sie heute gegeben, verabschiedet sich von jedem mit einer herzlichen Umarmung. Silke Meyer hat einen langen Tag hinter sich und scheint dennoch die Ruhe in Person. Ein Eindruck, der sich erst recht verstärkt, kommt man mit ihr ins Gespräch.

Silke Meyer ist Yogalehrerin und kann eine Sache besonders gut: Gestresste Menschen herunterholen. Vor einem Jahr hat sie ihre eigenen Räume für ihre Yogakurse an der Gerther Bethanienstraße bezogen: ein Ort der Ruhe und Konzentration.

Mit Esoterik haben ihre Kurse nichts zu tun. „Vielmehr geht es beim Yoga dabei, seinen eigenen Atem wahrzunehmen und auf seinen Körper zu achten“, sagt sie. Was sich einfach anhört, kann bei einigen Übungen doch sehr schweißtreibend daherkommen. „Natürlich muss der Körper auch Anstrengung erfahren, sonst kann er ja anschließend nicht die Erholung genießen“, sagt die blonde Frau mit dem sympathischen Lächeln. Dynamik, Beweglichkeit, Achtsamkeit: das sind die Punkte, die sie befolgt. „Wichtig aber ist, dass es meinen Teilnehmern beim Yoga gut geht“, so die 45-Jährige. Nicht jeder muss von der ersten Stunde an mit den „alten Hasen“ mithalten können. „Es ist wichtig, dass man beim Yoga seine eigenen Grenzen erkennt und einhält“, betont die Bochumerin.

Silke Meyer fing vor sieben Jahren als Yogalehrerin an, beherrscht fast alle Formen: Vinyasa Yoga, Hatha Yoga, Therapeutisches Yoga. Die Frau, die mit 35 Jahren ihre Sportausbildung begann und zuvor bei einem Zahnarzt und Kieferchirurgen arbeitete, weiß, worauf es ankommt, wenn das Maximum an Entspannung erreicht werden soll: „Das Gedanken-Karussell ausschalten und sich auf den eigenen Körper konzentrieren.“

Kleine Gruppen sind ihr wichtig. Schließlich möchte sie auf jeden Yogi und jede Yogini, ja, denn so heißen die Menschen, die Yoga üben, individuell eingehen können. Mit viel Geduld leistet sie Hilfestellung, wenn nötig: Dem einen zwickt es im Knie, der nächste hat es am Rücken; für alle hat sie einen Extratipp parat. Frisch und entspannt sollen ihre Teilnehmer am Ende den gemütlichen Raum verlassen. Voller Energie, aber nicht überfordert.