Hamme und Hordel werden ab Juni zum neuen Bezirk in der evangelischen Kirchengemeinde. Hordeler fürchten um ihre Gebäude
Hamme/Hordel. Die evangelischen Gemeinden Hamme und Hordel schließen sich zusammen. Ab dem 1. Juni werden zum neuen Gemeindebezirk „Hamme-Hordel“ in der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum. Diesen doppelten Beschluss fassten nun die beiden Gemeinden in getrennten Versammlungen. Sie folgten damit einem Votum ihrer Leitungsgremien. Mitglieder der Kirchengemeinde Bochum trafen sich ebenfalls. Sie stimmten in der Lutherkirche am Stadtpark dem Zusammenwachsen in einer „Groß“-Gemeinde zu.
„Die Versammlungen verliefen unspektakulär. Die Gemeindeglieder waren gegenüber der geplanten Vereinigung aufgeschlossen“, erklärte Superintendent Peter Scheffler, der als oberster Vertreter des Kirchenkreises Bochum die Debatten leitete. „In Gethsemane (Hamme) und Hordel waren die Veranstaltungsbesucher in Sorge um den Erhalt vertrauter und liebgewonnener Strukturen“, so Scheffler weiter.
Für Hamme erklärte Pfarrer Alfred Labusch: „Unsere Kirche und unser Gemeindehaus in der Amtsstraße bleiben.“ Auch alle Veranstaltungen und Gruppentreffen gebe es weiter wie bisher.
In Hordel bohrten die 30 Gemeindemitglieder mehr nach. Im Blick hatten sie da die einschneidenden Veränderungen bei den Gebäuden – Entwidmung und Verkauf der Kirche und des Gemeindehauses in der Hannoverstraße – seit der Verabschiedung von Pfarrer Detlef Berghoff im Februar 2012. „Welche Gebäude bleiben uns zukünftig erhalten? Bleibt Pfarrerin Petra Hockertz in Hordel?“, lauteten die Fragen.
Scheffler und der Pfarrer i.R. Walter Tschirch, Vorsitzender des Bevollmächtigtenausschusses der Gemeinde, boten Perspektiven. Tschirch: „Wir feiern unsere Gottesdienste weiterhin in der Barbara-Kapelle (Barbarastraße) unserer katholischen Nachbarn.“ Die Gruppen und Kreise könnten die sanierten Gemeinderäume unter dem Kindergarten Finefraustraße nutzen, so der 64-Jährige weiter. Der Einzug finde derzeit statt. Und Scheffler stellte sicher: „Pfarrerin Hockertz bleibt in Hordel.“
Erste Gespräche über ein Zusammengehen
Die Gemeindeleitungen in Hordel und Gethsemane (Hamme) führten erste Gespräche über einen Zusammenschluss schon vor mehr als zehn Jahren.
Die Gemeindesituation in Hordel – etwa 1200 Mitglieder und Schulden – verstärkten ab 2011 den Willen für ein Miteinander.
Pfarrer Volker Rottmann freute sich als Presbyteriumsvorsitzender der Evangelischen Gemeinde Bochum über alle Entscheidungen. „Die Gemeinden haben sich für das Zusammenwachsen ab Juni entschieden“, erklärte er. „Wir bringen jetzt die Unterlagen auf den Weg zur Landeskirche von Westfalen in Bielefeld, damit das Zusammengehen auch verwaltungstechnisch zeitgerecht klappt.“
Zum frühen Zeitpunkt des Zusammenschlusses mitten im Jahr erklärte er: „Dadurch ist es möglich, die anstehenden Neuwahlen zum Presbyterium im Februar 2016 gemeinsam durchzuführen.“