Gerthe. . Im Schulzentrum Gerthe startete das Projekt „Lass den Lego-Löwen brüllen“. Kinder konstruieren Objekte und erwecken sie per Computer zum Leben.

Ein Affe, der Schlagzeug spielt, konstruiert aus Lego-Steinen und per Computer zum Leben erweckt, das sieht man nicht jeden Tag – schon gar nicht, wenn das Model von Achtjährigen gebaut wird. „Lass den Lego-Löwen brüllen“, so der Name des Pilotprojekts, veranstaltet im Schulzentrum Gerthe.

Klaus Trimmborn, zdi-Netzwerk- Manager, zweifelte keine Sekunde am Erfolg: „Wir wollen die naturwissenschaftlich-technische Fächer fördern, weil sie immer noch unterrepräsentiert sind.“ Dabei, da ist sich der Mann, der 26 Jahre lang als Lehrer für Technik und Chemie am Heinrich-von-Kleist-Gymnasium arbeitete, sicher: „Wenn Kinder etwas selbst bauen und dann noch Erfolgserlebnisse beim Konstruieren erleben, begeistern sie sich auch für die Sache.“ Jungen und Mädchen die oftmals vernachlässigten Stiefkinder Technik und Naturwissenschaften nahe zu bringen, das ist sein Ziel.

Offene Türen eingerannt

So suchte er nach Kooperationspartnern für das Projekt, rannte auf Anhieb bei Norbert Riffe, Geschäftsführer der VBW Bauen und Wohnen offene Türen ein. „Wir wollen ein Projekt auf kindergerechter Ebene“, so Trimmborn, „ein Spielen auf hohem Niveau.“ Nach gemeinsamer Absprache riefen sie den Tag des „Lego-Löwen“ gemeinsam mit VBW-Mieterkindern ins Leben.

Die Resonanz war groß, so viele Kinder hatten sich auf Anhieb für das Projekt gemeldet. An gleich drei Tischen steckten im Schulzentrum die Jungen und Mädchen zwischen sechs zwölf Jahren ihre Köpfe zusammen und tüftelten. Gebaut wurde mit kleinen bunten Legosteinen, anschließend hauchten sie ihrem Werk per Computer-Software Leben ein.

Unterstützt wurden sie dabei von den angehenden Immobilienkauffrauen, den Auszubildenden der VBW. „Was die Kleinen hier auf die Beine stellen, das ist wirklich beeindruckend, da kann man selbst noch eine Menge lernen“, zeigte sich VBW-Azubi Carina begeistert. „Ich habe einen Kreisel aus Lego-Steinen mit Antrieb gebaut“, so die zehn Jahre alte Felicia gelassen. Moritz und Hannah-Sophie haben sich ebenfalls für den Affen entschieden.

Vereinbarung unterzeichnet

Eine Kooperationsvereinbarung unterzeichneten am Wochenende die VBW Wohnen GmbH mit dem zdi-Netzwerk IST.Bochum.NRW, dem Bochumer Bildungsverbund zur MINT-Förderung. (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Somit soll der Weg für zukünftige gemeinsame Projekte geebnet werden.

Ehrgeizig arbeiten sie alle in der Bibliothek des Schulzentrums, da werden selbst die frisch gebackenen Waffeln nicht beachtet. Dafür sind ja glücklicherweise die VBW-Auszubildenden dabei. Sie erinnern die Kinder während des vierstündigen Workshops daran, das Essen und Trinken doch bitte nicht zu vergessen. Nur mit Mühe können sich die Kinder von ihren Konstruktionen lösen. „Es ist einfach cool, etwas selber zu machen“, sagt die zwölf Jahre alte Annette. Zunächst kam sie ihrer kleinen Schwester Helena zuliebe mit, doch nun ist sie selbst überzeugt von diesem Projekt. Ob sie nun eines Tages als Ingenieure arbeiten werden, das wissen sie alle noch nicht. „Vielleicht“, sagt ein Mädchen schulterzuckend. Doch eines ist sicher: Für Technik werden sie sich auch in Zukunft mühelos begeistern können.