Goldhamme. . Stadtbücherei schließt Kooperation mit dem Haus an der Bayernstraße. Themenbezogene Medienpakete werden regelmäßig geliefert.

Von wegen altes Eisen: Senioren gelten heute mehr denn je als jung geblieben, wissbegierig und engagiert. Diese Einstellung möchten die Verantwortlichen der Stadtbücherei gerne nach außen tragen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadtbücherei und der Senioreneinrichtung „Haus an der Bayernstraße“ soll nun ein erster Schritt sein, ältere Menschen wieder an Bücher und andere Medien heranzuführen und ein lebenslanges Lernen zu ermöglichen.

„Alles, was wir hier an Medien haben, steht jedem im jedem Alter zur Verfügung“, sagt Waltraud Richartz-Malmede, Leiterin der Stadtbücherei. Und das heißt eben auch älteren Menschen. Dass diese in den Genuss der Bücher auch dann kommen können, wenn sie nicht mehr mobil sind, dafür soll in Zukunft unter anderem die Vereinbarung sorgen.

Die sieht nämlich vor, dass regelmäßig Medienkisten an das Haus an der Bayernstraße geliefert werden. In den Kisten befindet sich dann zu je einem Thema eine ganze Reihe von Medien. „Zum Beispiel könnten wir in Zukunft das Projekt Weltraum haben. Das finde ich sehr spannend“, so Birgit Gimpel, Sozialarbeiterin im Haus an der Bayernstraße. Die Bibliothek stellt dann zu jedem gewünschten Thema aus den insgesamt 400 000 Medien der Bibliothek das passende Angebot zusammen. Allerdings nicht nur Bücher für Senioren. Denn auch im Rentenalter schmökern viele gern auch in „junger“ Literatur..

Wohngruppen, Einzel- und Doppelzimmer

Das Haus an der Bayernstraße existiert seit vier Jahren. Die 84 Seniorinnen und Senioren leben dort in 70 Einzel- und sieben Doppelzimmern in sieben kleinen Wohngruppen zusammen.

Die Stadt Bochum hält 100% der Anteile an der SBO Senioreneinrichtungen der Stadt Bochum

gemeinnützige GmbH (SBO). Vier Häuser gehören dazu, darunter das an der Bayernstraße.

Diese Medienkisten sind allerdings noch nicht alles, was die neue Vereinbarung beinhaltet. Ebenfalls ist beispielsweise geplant, mindestens einmal im Jahr mit der Einrichtung einen Besuch zur Stadtbibliothek zu veranstalten. Und auch für diejenigen, denen das Lesen selbst zu schwer fällt – etwa, weil die Augen zu schwach sind – soll in naher Zukunft mit einer Lesepatentschaft geholfen werden. „Wer Interesse hat, eine Lesepate zu werden, kann sich einfach bei uns melden“, sagt Marita Dubke von der Stadtbücherei.

Die Vereinbarung mit dem Haus an der Bayernstraße ist die erste mit einem Seniorenheim und gilt als Startschuss. Die Leiter der Bibliothek erhoffen sich aber bald Nachfolgevereinbarungen mit anderen Seniorenheimen. Mindestens drei bis vier neue will man bis Ende dieses Jahres unterzeichnet haben. Mit Schulen sind solche Kooperationen schon ein lange bewährtes Konzept: „Wir machen solche Vereinbarungen mit Bildungseinrichtungen seit 2006. Bis heute hat noch keine gekündigt“, so die Bibliotheksleiterin.