Gerthe. . Unter diesem Motto beging die Kolpingsfamilie ihr Karnevalsjubiläum im kath. Vereinsheim in Gerthe. 130 Leute kamen und erlebten einen bunten Abend.

„Gerthe-Hiltrop-Bergen feiert - … und die Welt steht Kopf“. Mit diesem Motto beging die Kolpingsfamilie Gerthe-Hiltrop-Bergen ihr 20-jähriges Karnevalsbestehen im Katholischen Vereinshaus am Castroper Hellweg. 130 Leute kamen und erlebten einen bunten Abend mit einem Programm, bei dem so mancher „Pippi in die Augen“ vor Lachen bekam.

Das „Kopf stehen“ war da durchaus wortwörtlich gemeint: Frauen schlüpften auf der Bühne in Männerrollen und umgekehrt. So traten zum Beispiel „Die Sahnehäubchen“ (Kolping-Frauengruppe) mit dem Gardetanz der Roten Funken (Karnevalistischer Männerkreis) auf. Gleichwohl hatten sie gelbe Frauenperücken und rote Röckchen an.

Die Männer präsentierten sich wiederum als „Die elf Bekloppten“. In weißen Tütü hüpften sie synchron zum „Ritt der Walküren“ (Richard Wagner) über die Bühne. Manches Männerbein flog dabei elegant durch die Lüfte. „Wir haben selten so schöne trainierte Männerbeine gesehen“, schwärmten die beiden Besucherinnen Gabi (57) und Martina (52) über den Ballettauftritt. „Gerne können sie auch im nächsten Jahr wieder so auftreten.“

Ein bisschen Maskenball wie in Venedig gab es auch beim Karneval im Katholischen Vereinshaus am Castroper Hellweg.
Ein bisschen Maskenball wie in Venedig gab es auch beim Karneval im Katholischen Vereinshaus am Castroper Hellweg. © Haenisch / Funke Foto Services

Diesen Wunsch der beiden Frauen teilten offensichtlich viele. „Zugabe, Zugabe, Zugabe“, hieß es am Ende aus vielen Kehlen. Die acht gestandenen Herren präsentierten sich dann auch kurz ein zweites Mal, zeigten Bein und das Publikum entließ sie mit einer lautstarken Rakete.

Fast ebenso viel Begeisterung entfachten dann später Gastredner Freddie Wienert (Kolping Wattenscheid-Höntrop) sowie „Der Kurze und der Lange“ (Reinhold Sommer und Detlef Thiemann, Kolping Linden).

Aufklärung, Parodien und lustige Geschichten zu Politik

Wienert nahm sich das Thema „Aufklärung“ vor. Er berichtete etwa von kleinen Spermien, die sich startbereit machen. „Kurz vor dem Schwimmen sagt dann der Chef: Setzt alle eure Taucherbrillen auf! Diese Vorstellung hat mich völlig fertig gemacht“, so Freddie Wienert schmunzelnd. Die Leute im Saal lachten sich schlapp und gaben ihm am Ende eine Rakete.

Zusammenschluss aus zwei Kolpingsfamilien

Die Kolpingsfamilie Gerthe-Hiltrop-Bergen entstand am 20. Februar 2010 aus den beiden Kolpingsfamilien Gerthe (gegründet 1929) und Hiltrop-Bergen (gegründet 1947).

Die ehemalige Gemeinschaft aus St. Joseph Hiltrop-Bergen feiert schon seit 20 Jahren Karneval. In der Gaststätte „Nordpol“ (Bergener Straße, inzwischen abgerissen und wieder neu bebaut) fing es an. Seit Anfang 2000 findet der Karneval im kath. Vereinsheim am Castroper Hellweg statt.

„Der Kurze und der Lange“ erzählten wiederum Geschichten zu Politik, Pegida und veganem Essen. Zum Gemeindepastor Ulrich Kosch hieß es trocken: „Er beerdigt nun nach Berufsgruppen.“ Für Computerleute hieß das zum Beispiel „Aus die Maus!“; bei Putzfrauen „Die kehrt nie wieder!“

Eigene Karnevalisten kamen ebenfalls zum Zuge. Etwa die Zillertaler Schlagobers (Frauengruppe) mit dem Tanz „Wenn der Maibaum“ oder Wolfgang und Anneliese von den Jungstars (Annelie Brenneken und Sven Schiezy) mit Playback-Nummern zu „Looking for Frühling“ und „Heimatlied“. „Fee“ Barbara Brenneken führte durch das Programm.

Kolping-Vorsitzender Hans-Josef Kowalski war am Ende sehr zufrieden. Warum das so ist, erklärte Gast Gabi – zum fünften Mal dabei – eindrücklich: „Hier ist immer so eine schöne Stimmung.“