Gerthe. . Yusuf Özgül bietet seit Neuestem in der Gerther Fußgängerzone in der ehemaligen Schlecker-Immobilie Haushaltswaren an.

Yusuf Özgül (28) blickt zufrieden in die Runde: Sein Laden wird frequentiert. Er hat sich in der Gerther Fußgängerzone selbstständig gemacht. „Ich wohne in Herne, habe eine Immobilie in Wohnortnähe gesucht.“

Fündig wurde er an der Lothringer Straße, wo nach dem Schlecker-Aus jahrelang eine Leerstand-Lücke klaffte. Dort hat er sich selbstständig gemacht mit einem Haushaltswaren-Laden. „Ich wusste, das ist in Gerthe eine Branchenlücke. Und die Kunden bestätigen es; viele kommen und sagen, dass dieses Angebot in Gethe bislang fehlte.“

Özgül ist gelernter Einzelhandelskaufmann. Zuletzt hat er als Filialleiter in Lünen gearbeitet, auch für ein Haushaltswaren-Unternehmen. „Was lag also näher, als in diesem Segment zu bleiben“, sagte sich der junge Mann und verwirklichte seinen Traum als Jungunternehmer.

Angestellte gibt’s keine; Özgül beschäftigt seine komplette Familie, also Eltern, Geschwister und Ehefrau in dem Geschäft, das eine Gesamtfläche von rund 300 Quadratmeter umfasst. Gerne würde Özgül nach eigenem Bekunden Kontakt zur Gerther Werbegemeinschaft aufnehmen (InGe). „ich habe davon gehört, dass die hiesigen Kaufleute sich sehr für die Gerther Innenstadt engagieren.“

Die ehemalige Schlecker-Immobilie stand mehrere Jahre leer; allein wegen ihrer Größe fiel sie negativ ins Auge. Doch auch heute gibt’s an der Lothringer Straße ringsum Leerstände. Ladenlokale mit trostlos-leeren Schaufenstern, in denen nicht einmal mehr Nachmieter gesucht werden.

Seit Jahren versucht die Gerther Interessengemeinschaft InGe, versucht auch die Politik, die Gerther Innenstadt neu zu beleben. Hauptknackpunkt aber bleibt das üppige Nahversorgungs-Angebot samt kostenlosen Parkplätzen auf dem ehemaligen Lothringen-Gelände; eigentlich nur einen Katzensprung entfernt von der Fußgängerzone, doch der Zugang hinter dem Marktplatz scheint gleichsam wie eine Barriere zu wirken.