Hordel. . Förderverein der Zeche Hannover lädt auf das Museumsgelände einund läutet in stimmungsvollem Ambiente die Weihnachtszeit ein

Auf dem Platz unter dem wuchtigen Malakowturm knistert ein Lagerfeuer, es riecht nach Glühwein – und Currywurst – und aus Lautsprechern ertönt in diesem Jahr das erste „Süßer die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit“.

Der Förderverein Zeche Hannover veranstaltet am Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) einen kleinen, weihnachtlichen Markt. Dort, wo bis 1973 als letztes Bochumer Bergwerk noch Kohle gefördert und hart gearbeitet wurde, herrscht am ersten Adventwochenende besinnliche Stimmung. An acht Ständen wird Handwerkskunst und Handarbeit verkauft: Schmuck, Taschen, Vogelhäuschen, festliche Dekoration und Kerzen.

„Wir wollen das Museum in der Umgebung bekannter machen, weil die Leute das Gelände kaum kennen“, sagt der erste Vorsitzende des Fördervereins, Michael Jörig. Außerdem müssten die Menschen dann nicht nach Bochum in die Stadt, um weihnachtliche Atmos­phäre zu genießen. Unter den Ausstellern sind viele Ehrenamtler und Mitglieder des Vereins. „Sie widmen sich in ihrer teuersten Zeit – ihrer Freizeit – dem Industriemuseum“, betont Jörig.

Viel selbst gebastelte Weihnachtsdekoration

Einer von ihnen ist Jörg Volmer. Im Sommer gibt er Führungen durch die Zeche, heute hat er seine Laubsäge mitgebracht und sägt für Kinder ihre selbstgemalten Motive aus Sperrholz aus. Außerdem verkauft er Original-Figuren aus dem Erzgebirge: Bergleute, Pyramiden und Räuchermännchen. „Meine eigene Arbeit ist unsere Zeche“, sagt der 70-jähige und präsentiert ein Modell der Zeche Hannover. Nur das Innenleben, die Dampfmaschine, fehle noch, ergänzt er.

Laubsägearbeiten stellt auch Manfred Küchler aus. Er genieße das Rentnerdasein und sei gerne kreativ. „Wenn es zu viel wird dann muss ich zusehen, dass ich noch mal etwas verkaufe“ sagt er. Zu seinem Handwerk gehören weihnachtliche Dekorationen aus Holz und u.a. Minikrippen: winzige Figuren in kleinen, bunten hölzernen Ställen.

Tannenbaumschmücken auf dem Beamtenplatz

Am 5. Dezember veranstaltet der Förderverein Zeche Hannover zusammen mit anderen Vereinen das große Tannenbaumschmücken in Hordel auf dem Beamtenplatz. „Ganz nach dem Motto: von Hordeler für Hordeler, “ sagt Michael Jörig, der Vorsitzende des Fördervereins.

An diesem Tag sollen die kompletten Einnahmen der Vereine, die sich beteiligen, auch in Hordel bleiben.

Nicht nur mit Holz, sondern auch mit Wolle arbeitet Cornelia Girsch. Sie stellt neben Engel- und Weihnachtsmann-Figuren sowie Kerzenständern auch selbst gestrickte Mützen und Schals aus. „Von der Idee bis zur Fertigstellung habe ich alles selbst gemacht“, sagt die 58-jährige.

Besonders die historische Kulisse der umgewidmeten Bergbauanlage sagt Christian Breuer zu. Er ist mit seiner Frau Mareike und den beiden Kindern Felix und Mila als Besucher zum Zechengelände gekommen. „Mir gefällt es sehr gut: das Essen schmeckt, es gibt viel Handarbeit und es herrscht eine schöne Atmosphäre“, sagt er. Die Größe des Markts und Zahl der Besucher hätten aber noch Potenzial, fügt der Familienvater aus Grumme hinzu.