Gerthe. Seit 20 Jahren ist die Werkstatt Wort und Bild eine zweites Zuhause für Horst Dieter Gölzenleuchter und vereint Atelier und Ausstellungsraum. Besonderer Gast ist derzeit die Initiative „Haskey-Projekt Ghana“, es unterstützt Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen.

. Atelieratmosphäre herrscht bei diesem Kunstmarkt in den Räumen der Werkstatt Wort und Bild. Ausgeschnittene, vergilbte Zeitungsartikel kleben an den hölzernen Türrahmen. Farbflecken auf dem Teppichboden sind eingetrocknet. In Regalen und Vitrinen liegen Arbeiten von Horst Dieter Gölzenleuchter. Der 70-Jährige Künstler arbeitet hier, in der Lothringerstraße, seit 20 Jahren.

In dem Flur, der zu seinem Atelier führt, hängen aber nicht nur seine Werke. Besucher des Kunstmarkts können die Ausstellung „Bildfindungen“ sehen: Arbeiten von internationalen Künstlern, wie Henner Schlieker, Karl O. Götz oder Helmut A. P. Grieshaber. Darunter Aquarelle, Holzschnitte, Zeichnungen, Radierungen oder Fotografien.

Tochter Valentina eifert ihrem Vater nach

Horst Dieter Gölzenleuchter ist freischaffender Künstler seit 1971. Seine Tochter Valentina ist in seine Fußstapfen getreten und stellt auf dem Kunstmarkt Skulpturen und Fotografien aus.

Der Erlös des Kunstmarkts dient der Werkstatt und Edition Wort und Bild. „So können wir unsere meist nicht kommerziellen Projekte finanzieren“, sagt Gölzenleuchter.

Zu den meisten der Künstler habe Gölzenleuchter eine persönliche und freundschaftliche Beziehung. „Schon hier in der Werkstatt bei einer Tasse Kaffee sind Ideen zu Projekten entstanden“, erzählt er. Gemeinsam mit befreundeten Künstlern würden Themen aufgestellt und unterschiedlich kreativ umgesetzt. Dieses Prinzip findet sich in den Räumen des Ateliers wieder: verschiedene Materialien, Bilder und Bücher.

Literarische Werke liegen auf den hölzernen Arbeitsflächen im Atelier aus. Darunter Gedichtbände und Geschichtensammlungen – Bücher, die die Edition Wort und Bild herausgegeben hat.

Im Mittelpunkt stehen illustrierte Buchwerke des Revier-Autors Hugo Ernst Käfer, der im Mai dieses Jahres verstarb. „Für H.E.K.“ heißt das ausliegende Erinnerungswerk. „Das Buch war eine spontane Reaktion auf seinen Tod“, sagt Gölzenleuchter. Persönliche Worte von 20 Autoren über ihre Zusammenarbeite mit Käfer und Wertschätzung für den sozial-, gesellschaftskritischen Autor füllen die Seiten. „Er war ein Literat, der Zeit seines Lebens junge Autoren gefördert und unterstützt hat. Und dazu hatte er eine Beziehung zur bildenden Kunst“, weiß Renate Gölzenleuchter über Käfer zu berichten. So sind auch Original-Grafiken und Arbeiten von Künstlern zu sehen, die diese zu Käufers Texten schufen.

Besonderer Gast in der Werkstatt ist die Initiative „Haskey-Projekt Ghana“, das Taschen und Schmuck verkauft. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und sie mit Heilpädagogik zu fördern. 2013 wurde eine Tagesstätte in der Zwei-Millionen-Stadt Kumasi, in Ghana, errichtet. „Wir brauchen nicht nur finanzielle Unterstützung. Jegliche Hilfe und Know-how ist willkommen“, sagt Musah Abubakar, Initiator und Leiter des Projekts.

Horst Dieter Gölzenleuchter ist es wichtig, dass sein Atelier auch immer Veranstaltungsort und Aussstellungsraum ist.