Weitmar. Die Springorumallee soll an die Prinz-Regent-Straße angebunden werden. Die Stadt prüft mehrere Alternativen. Kosten: etwa 1,3 Millionen Euro
Noch endet die Springorumallee im Nirgendwo. Doch wenn sie an die Prinz-Regent-Straße angebunden wird, leitet das womöglich noch mehr Verkehr in das Wohngebiet zwischen Königsallee und Karl-Friedrich-Straße. So zumindest die Befürchtung der Anwohner. Bezirksvertretung Süd, Südwest und der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung prüfen derzeit mögliche Szenarien.
WAZ-Leserin Petra Schulze ist beunruhigt: „Gibt es demnächst hier noch mehr Verkehr?“ Die 49-Jährige wohnt Am Steinknapp, dort geht es vor allem während der „Rush Hour“ am frühen Vormittag und zum Feierabend zur Sache, denn viele nutzen das Wohngebiet bereits jetzt als Schleichweg um dem Stau auf der Königsallee zu entgehen.
Der Erschließungsverkehr aus dem Wohngebiet hat vor allem für den Kreuzungsbereich Berneckerstraße/Königsallee Folgen: Während der Verkehrsspitzen gibt es Rückstaus bis ins Wohngebiet. „Die Grenze der Leistungsfähigkeit dieser Kreuzung ist erreicht“, heißt es nüchtern in der Verkehrsuntersuchung der Stadt.
Drei Varianten werden geprüft
Für eine mögliche Änderung der Verkehrssituation gibt es außerdem einen weiteren Grund: Die städtebauliche Entwicklung zum „Campus Zeche Bochum“, das geplante neue Kreativ-Quartier an der Prinz-Regent-Straße.
Drei Varianten werden geprüft: Erstens: Die Springorumallee wird bis zum Kreisverkehr an der Prinz-Regent-Straße verlängert. Zweitens: Die Springorumallee wird zunächst bis zu den Schienen der Springorum-Bahn verlängert, verläuft dann parallel zur Prinz-Regent-Straße, bis sie östlich der Knappenstraße angebunden wird. Drittens: Alles bleibt wie es ist.
Erleichterung für die Berneckerstraße
Die Entscheidungsgrundlage der Stadt ist eine Verkehrsprognose, die auch die Entwicklung des Kreativ-Quartiers berücksichtigt. Das Ergebnis: Eine Verbindung zwischen Springorumallee und Prinz-Regent-Straße (Variante 1 oder 2) bringen eine Erleichterung für die Berneckerstraße über den Tag. Vor allem morgens – so die Prognose – würde die Anschlussstelle zur Königsallee entlastet, weil die Springorumallee stärker genutzt wird. Variante 2 bietet dabei etwas mehr Vorteile als Variante 1, weil die östlichere Anbindung die Straßen Am Steinknapp und Knappenweg zusätzlich entlastet.
Der Nachteil dieser Variante: Die Trasse führt über ein Kraftwerksgelände. Dieses steht mittelfristig wahrscheinlich nicht zur Verfügung, und es müsste neues Planrecht hergestellt werden. Variante 1 könnte dagegen unmittelbar umgesetzt werden. Sobald die dafür angesetzten 1,3 Millionen Euro aus dem Haushalt auf 2012 übertragen sind, kann der Bau beginnen. Für die Zukunft will die Verwaltung eine Variante 2 aber nicht aus den Augen verlieren und als zweite Ausbaustufe behandeln.