Linden. Zum 150-jährigen Bestehen des Linden-Dahlhauser Schützenbundes ziehen über 300 Teilnehmer bei einem großem Festumzug durch die Straßen. Im Anschluss daran schießt Klaus Eifel den Vogel ab und wird neuer Schützenkönig.
Das war ein Samstag, wie der Linden-Dahlhauser Schützenbund ihn sich zu seinem 150. Jubiläum gewünscht hatte. Bei herrlichem Wetter brachen die Schützen vom Haus der Freiwilligen Feuerwehr am Turmplatz zu ihrem Festzug über die Lindener Meile auf. Und der Zug fand viel Anklang bei den Lindener Bürgern, die vor allem König Klaus Hipler und seiner Königin Christa, die der Tradition entsprechend mit ihrem Adjutanten-Paar Peter und Marion Eifel wieder eine Kutsche bestiegen hatten, ihren Applaus spendeten.
Mehr Teilnehmer als erwartet hatten sich eingefunden, um am festlichen Zug über die Lindener Meile teilzunehmen. Dabei kam der Dahlhauser Ruhrlandbühne mit ihrem Fanfarenzug unter der Leitung von Dirk Schmieder und der Tanzgarde die gewohnt belebende Rolle zu. An der Spitze sorgte die Lindener Polizei mit ihrem Bezirksbeamten Hauptkommissar Herbert Nagel dafür, dass trotz des dichten Verkehrs solche Umzüge auf der Prachtstraße des Stadtteils überhaupt noch möglich sind.
Natürlich waren auch die benachbarten Schützenvereine und die Brenscheder Bauern unter den rund 300 Zugteilnehmern. Voran getragen wurde der Königsvogel gefolgt von der Vereinsfahne. Den Vogel hatte in mühevoller Handarbeit Heinrich Fleischmann aus Lindenholz und einem Mahagonistamm geschnitzt: ein Kunstwerk.
Als der rechte Flügel fiel
In der Donnerbecke nahm das Königspaar die Parade der vorbei marschierenden Schützen ab. Dann konnte das Schießen auf den Vogel um 11.30 Uhr beginnen. Den Offizieren des Vereins war die Krone vorbehalten. Sven Thölen holte sie mit dem 42. Schuss. Renate Beutel holte sich mit dem 86. Schuss das Zepter. Mit dem 95. Schuss holte sich Wolfgang Beutel den Reichsapfel. Dann wurde es richtig spannend.
Fast zwei Stunden und 237 Schuss mussten abgefeuert werden, bevor es Dieter Kozak gelang, den Vogel seines rechten Flügels zu berauben. Als letztes Pfand musste der linke Flügel geholt werden. Das gelang mit dem 260. Schuss dem Vater des Königs, Rudolf Eifel, der jetzt 60 Jahre dabei ist und ein Stück Geschichte mit geschrieben hat.
Spannender Zweikampf
Ab 18.20 Uhr ging es dann um den Titel. 16 Bewerber traten an, um den Vogel von der Stange zu holen. Aber einer nach dem anderen strich die Segel. Es stand jetzt fest, wer Jubiläumskönig werden wollte. Der Zweikampf zwischen Klaus und Peter Eifel war angesagt. Die Spannung stieg. 169 Schuss wurden abgefeuert. Nach 90-minütigem Zweikampf fiel der Vogel. Um 20.45 Uhr legte Klaus Eifel das Gewehr präzise an und holte den Vogel von der Stange. Großer Jubel! Die Zahl der Gratulanten wollte nicht enden.
Dass er seine Frau Iris an seiner Seite zu seiner Königin küren würde, war keine Überraschung. Fünf Jahre werden sie den traditionsreichen Schützenbund jetzt vertreten. In fröhlicher Runde erlebte man in der Gemeinschaft der Schützenfamilie noch eine stimmungsvolle Königsfeier.