Sundern. . Etwa 200 historische Fahrzeuge rollen zum Treckertreffen auf die matschige Wiese am Radom. Allerdings: Wegen des Dauerregens ist so mancher Aussteller vorzeitig wieder abgefahren

„Bei unserem ersten Fahrzeugtreffen vor zehn Jahren haben wir ganz klein angefangen hier auf der Wiese an der Sternwarte, mit ein paar Fahrzeugen und einer Würstchenbude“, erinnert sich Andreas Kosthaus, zweiter Vorsitzende der Treckerfreunde Sundern, an die Anfänge einer Veranstaltung, die mittlerweile als „Top-Jahresereignis in Bochum-Sundern“ gehandelt wird. Inklusive Kinderprogramm, Traktor-Souvenir-Ständen und Snack-Angeboten von Reibekuchen bis Bratwurst.

Während der letzten zehn Jahre ist aus der Interessengemeinschaft der Treckerfreunde ein 2008 notariell eingetragener Verein geworden. Und das Motto „Jedes Fahrzeug, das älter als 30 Jahre ist, ist willkommen“, wurde mit wachsender Begeisterung von immer mehr Trecker- und Oldtimerfreunden aus dem Ruhrgebiet und dem Umland wahrgenommen.

In diesem Jahr stammt der Aussteller mit der längsten Anfahrt aus dem rheinländischen Wesel. Andreas Kosthaus steht da, in Gummistiefeln und grüner Vereinsjacke, angelehnt an den türkisfarbenen Trecker seiner Frau Simone. Diese ist neben den 37 Männern des Vereins die einzige Frau, die die jährlichen Treffen „nicht nur durch Kuchenbacken“ unterstützt, wie sie selbst sagt, sondern stolz ihr eigenes Fahrzeug präsentiert.

Auf ihrem Kramer KL 11, Baujahr 1956, unternimmt Simone Kosthaus gern bei gutem Wetter Spazierfahrten durch die Elfringhauser Schweiz. „Da cruise ich dann mit 18 km/h lang und genieße die Landschaft“, erzählt sie lachend. Ihr in jahrelanger Arbeit von ihr (und ihrem Mann) restauriertes Gefährt wird von den Männern des Vereins liebevoll „Mädchentrecker“ genannt. Nicht wegen der türkisen Farbe: „Die ist nahezu original“, wie Simone Kosthaus betont.

Eher wegen der aufgeklebten Maskottchen-Gummitier auf dem Lenkrad und der hinten festgeschnallten Ikea-Weidenkorb-Kiste. So ein „Picknickkorb“ ist dann doch typisch Frau. Bei den Männer-Traktoren befindet sich da eher eine pragmatische Blechkiste.

Mit Gummistiefeln bewaffnet

Liebhaberstücke sind hier jedoch zweifelsohne jedes der blank polierten Fahrzeuge auf dem Gelände am Radom. Wenn Andreas Kosthaus seinen Blick über die nasse und matschige Wiese schweifen lässt, dann bedauert er allerdings „die wetterbedingten Lücken in den Fahrzeugreihen“. Wegen des Dauerregens ist so mancher Aussteller vorzeitig wieder abgefahren. Kosthaus: „Letztes Jahr hatten wir um die 30 Grad Hitze an beiden Tagen, etwa 300 Fahrzeuge auf der Wiese und rund 3000 Besucher. Das Gelände war überfüllt“. Dieses Jahr sei das Treffen mit 150 bis 200 Fahrzeugen zwar eher durchwachsen, aber trotzdem durchaus ein Erfolg. Die großen und kleinen Besucher ziehen gut gelaunt und mit Gummistiefeln bewaffnet über die Oldtimer-Wiese.