Dahlhausen. An der Theodor-Körner-Schule kümmern sich Neuntklässler um die Probleme der Jüngeren

Nicht nur das Lernen bereitet in der Schule bisweilen Sorgen, auch mit den Mitschülern eckt man so manches Mal an. Streit in den Pausen, Raufereien auf dem Schulhof, die Ausgrenzung von Mitschülern in der Klasse: Probleme, die wohl fast jeder kennt. Am Theodor-Körner-Gymnasium können sich die Jungen und Mädchen bei Problemen an Streitschlichter wenden, gegründet von Schülern – für Schüler.

Denn nicht immer können die Mädchen und Jungen ihre Konflikte selbst lösen. Außerdem möchten die meisten wegen kleinerer Streitigkeiten nichts sofort den Klassenlehrer oder die Eltern ins Vertrauen ziehen. Manch´ einer lässt sich lieber von einem Team aus Jugendlichen beraten, die oftmals aufgrund eigener Erfahrungen viel näher an den Problemen „dran“ sind.

An der TKS gibt es derzeit 15 Streitschlichter, die aus den Klassen 9b und 9c stammen. Ausgebildet wurden sie ein Jahr lang von ihren Lehrern Nicole Edler-Hudde und Hans-Werner Nopper. Die Schüler sind täglich in einer der großen Pausen im gemütlich eingerichteten „Streitschlichtungsraum“ auf der ersten Etage zu finden.

„Ich finde es cool, einen eigenen Raum zur Verfügung zu haben, damit wir uns auf die Konflikte ganz konzentrieren können“, sagt Sophie Fleisgarten. Gemeinsam mit den Ratsuchenden bemühen sich die Streitschlichter um Lösungen, behandeln dabei beide Konfliktparteien neutral und gehen vertraulich mit den geschilderten Problemen um. Am Ende schließen alle Beteiligten einen „Schlichtungsvertrag“ ab, der eine zufrieden stellende Lösung für beide Seiten beinhaltet.

„Die Streitschlichtung ist eine gute Sache. Es macht Spaß und gibt ein gutes Gefühl, den jüngeren Schülern zu helfen“, meinen Dilara Janßen und Annika Lemke. Auf Wunsch begleitet das Team die „Streithähne“ auch mehrmals oder über einen längeren Zeitraum.

Im Notfall helfen Lehrer

Hauptsächlich Schüler der fünften und sechsten Klasse, aber auch Ältere, wenden sich gerne an diese gut etablierte Institution. Sollte diese ihre Grenzen erreichen, gibt es darüber hinaus ein System von Beratungslehrern und externen Hilfsangeboten.