Dahlhausen. SPD-Bezirksfraktion beharrt auf Einsatz von kostenlosem Taxi- oder Kleinbus, Verwaltung setzt auf Anruf-Sammeltaxi
Lange füllte das Thema die Gazetten, nun stand es wieder einmal auf der Tagesordnung in der Bezirksvertretung, die Pontonbrücke nach Niederwenigern/Burgaltendorf. Während Fahrzeuge über 2,10 Meter Breite immer noch die Beschilderung beschädigen, drehte sich in der Sitzung aber diesmal alles um den öffentlichen Personennahverkehr, der seit September durch die Sperrung für den Schwerlastverkehr unterbrochen ist.
Auf Antworten wartete da die SPD-Fraktion, die schon gleich nach der Umstellung wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit einen Initiativantrag gestellt hatte. Beanstandet wurden die unzureichend befestigten neuen Bushaltestellen und Gehwege an der Lewackerstraße auf Bochumer Seite, die gerade für ältere Menschen zu kurz kalkulierten Übergangszeiten zur anderen Station der Essener Busse sowie die mangelhafte Kommunikation der Fahrer der beiden Verkehrsunternehmen untereinander.
Um allen Fahrgästen gerecht zu werden, forderte die Bezirksfraktion die Einrichtung eines zuschlagfreien Taxi- bzw. Kleinbusses.
Es seien die zusätzlichen Kosten, die diese Lösung nicht realisierbar mache, verlautete aus der Stadtverwaltung in der umfangreichen Beschlussvorlage. Das, was allerdings erst einmal ab April für einen Probebetrieb von einem Jahr als Ergänzung auf dem Streckenabschnitt zwischen Burgruine Burgaltendorf und Dahlhausen Bahnhof vorgesehen ist, ist ein Anruf-Sammel-Taxi. Das AST soll dann von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr nach einem festen Fahrplan allerdings nur nach Bedarf im Stunden-Takt verkehren. Dies bedeutet wie bei allen AST-Linien, eine telefonische oder direkte Anforderung beim Busfahrer mindestens 30 Minuten vor der geplanten Abfahrt. Der Fahrpreis wird sich hierfür zwischen 2 Euro und 4,20 Euro belaufen. Ein Ausstieg wäre dabei auch im Umkreis von 500 Metern um die AST-Haltepunkte möglich.
Da sich an den geschätzten Kosten von rund 3000 Euro außer Bochum nur Essen beteiligen will, wird es im Hattinger Raum keine AST-Haltestellen geben. Ein Unternehmer, der für diesen Fahrbetrieb bereit steht, muss allerdings erst noch gefunden werden.
Die SPD-Fraktion bezeichnete diese Variante als Parallelverkehr und fragte, warum dann nicht auch am Samstag gefahren werden kann.
Nicht nur der Sichtkontakt zur anderen Ruhrseite wurde inzwischen durch einen kürzeren Abstand der Haltestellen erreicht, führte Nahverkehrs-Koordinatorin Danuta Kählert für die Verwaltung aus. Auch die Sprechverbindung auf direktem Weg zur gegenüberliegenden Seite ist nun möglich. Dazu hat man dem fortschrittlichen Digitalfunk der BoGeStra einfach noch ein analoges Teil hinzugefügt.
Zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch, 29. Februar, 15.30 Uhr im Amtshaus Weitmar, Hattinger Straße 389, reicht die Abteilung „Konstruktiver Ingenieurbau“ des Tiefbauamtes eine Mitteilung an. Danach finden bereits in diesen Tagen die ersten Abstimmungsgespräche der Verwaltung mit dem EN-Kreis und den Städten Hattingen und Essen über eine Lösung der Problematik um die Pontonbrücke statt. Dabei sollen verschiedene Möglichkeiten eines Brückenneubaus erörtert werden. Sobald die ersten Ergebnisse vorliegen, soll die Bezirksvertretung von der Verwaltung darüber informiert werden.