Südwest. Deutliches Votum der Bezirksbürgermeisterin zum Erhalt der Stadtteilbibliothek am Standort bei der Zehn-Jahres-Feier
Vor zehn Jahren wurde die Stadtteilbücherei in Linden eröffnet. Dieses Jubiläum wurde nun gebührend in den Räumen an der Hattinger Straße mit vielen Besuchern gefeiert. Im Mittelpunkt stand allerdings auch die bange Frage, ob die für Bücherei den Sparmaßnahmen zum Opfer fallen würde. Bezirksbürgermeisterin Doris Erdmann hob die Bedeutung der Bücherei für den Stadtteil hervor: „Unsere Nachbarschaftsbibliothek im Südwesten trägt maßgeblich dazu bei, dass dieser Stadtbezirk für seine 55 000 Einwohner so attraktiv ist. So lebendig, wie dieser Stadtbezirk, so lebendig ist diese Zweigbücherei“.
Erdmann verwies auf die vielseitigen Angebote vor Ort: als Bildungspartner für Schulen, Info-Forum für Vereine und Einrichtungen des Stadtteils, das Bilderbuchkino für Vor- und Grundschulkinder, Vorträge, Ausstellungen und den unentgeltlichen Zugang in das Internet mit dem Benutzerausweis. „Ohne unsere Bücherei wäre Linden nicht mehr das Linden, das wir alle kennen und lieben“, versicherte sie und ging dann auf die schwierige Haushaltssituation ein : „Mit dem Bestreben, die Bibliothek möglichst in ein städtisches Gebäude zu verlegen und den hier im Zentrum erstklassig gelegenen Standort aufzugeben. Da spielen wir nicht mit“.
Vernetzung im Stadtteil
Erdmann kündigte an, dass die Bezirksvertretung in der Etatsitzung am 29. Februar „...sich neben der Beibehaltung aller Bürgerbüro-Aufgaben in Weitmar auch deutlich gegen eine Verlagerung der Zweigbücherei Linden aussprechen wird.“ Erdmann bat um Unterstützung in der Hoffnung „in diesen Räumen das 25-jährige Jubiläum zu feiern“. Die stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei, Waltraud Richartz-Malmede, hob die gute Vernetzung der Bücherei Linden mit dem Stadtteil hervor. Das vorgesehene Konzept sei voll aufgegangen. Zur angesprochenen Verlagerung folgte ihre Stellungnahme: „Es wäre jammerschade, wenn wir hier raus müssten“. Der besondere Dank galt der Leiterin Vera Rüdel und dem gesamten Team der Bücherei. Vera Rüdel hob den intensiven Einsatz der Kolleginnen hervor, die bis in die Nacht hinein für die Vorbereitung und Gestaltung des Jubiläums mitgewirkt haben und auch den vielen Kooperationspartnern und Sponsoren.
Rüdel zum Abschluss : „Wir sind für die Leser da, nicht die Leser für uns“. Ein reichhaltiges, abwechslungsreiches Programm wurde den zum Mitmachen aufgeforderten Besuchern geboten: Instrumentalmusik (Cello, Violine, Querflöte) von Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9 der Hugo-Schultz-Realschule, ein Singspiel von den Kindern des Caritas-Kindergartens St. Benedikt, Tanzaufführungen des AWo-Familienzentrums Dr.-C.-Otto-Straße und Mitmach-Experimente von Schülern der Astrid-Lindgren-Grundschule bei der Mini-Phänomenta. Zum Abschluss bot Rosella, die „Mitspielfrau“, für Kinder, Eltern und Großeltern Aktivitäten mit erzieherischen Werten an unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“.
Da fehlte auch nicht die „Geburtstagsrakete“ zum Jubiläum der Bücherei. Beim schwungvollen Hochheben eines großen, bunten Tuches stiegen „die Haare zu Berge“, als die Kinder unter dem Tuch saßen. Im übertragenen Sinne passte dies Formulierung zum vieldiskutierten Thema einer möglichen Verlegung der Bücherei. Bei dem Gedanken standen auch vielen Gästen „die Haare zu Berge, zumindest sträubten sich die Nackenhaare“. Die Besucher, darunter auch Mandatsträger, sprachen sich für den Erhalt des Standortes aus. Sie würdigten auch die Arbeit, die umfassende Kooperation und boten ihre Unterstützung an.