Linden. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins der Freunde wurde eine Schließung vehement abgelehnt

In den letzten Jahren hatten die Jahreshauptversammlungen des Vereins der Südbadfreunde immer einen besonderen Mittelpunkt: Es ging um den Erhalt des beliebten Hallenfreibades. Der Blick ging auch von Wattenscheid, Steele und Hattingen immer nach Linden. Erhalt und Attraktivität waren angesagt. Die Südbadfreunde wussten, wo ihre Aufgaben lagen.

Das wurde auch in der diesjährigen gut besuchten Jahreshauptversammlung im Bericht des Vorsitzenden Dr. Peter Reinirkens deutlich. Er konnte neben dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Friedhelm Nentwig auch den Leiter des Sport- und Bäderamtes, Klaus Retsch, begrüßen.

44 Jahre ist das Hallenfreibad jetzt alt, es hat schon einige Stürme überlebt. So ging denn auch der Bericht von Dr. Peter Reinirkens nicht nur in das Jahr 2011, sondern es war auch eine Rückbesinnung auf die vielfältigen Aktivitäten der vergangenen Jahre. Vor allem die Poolpartys im Freibad, die 2011 leider ein Opfer des Regens wurde, und auch die „Arschbombenmeisterschaft“ hob er besonders hervor.

Aber ein ganz wichtiger Punkt in der Geschichte des Vereins war die mit breiter Unterstützung erreichte Wiedereröffnung des Freibades 2010, das wegen drohender Bergschäden nach Sicherungsmaßnahmen zwei Sommer geschlossen bleiben musste.

Peter Reinirkens stellte das Erreichte dann in den Kontext zur aktuellen Spardiskussion, die auch vor den Bädern in der Stadt keinen Halt macht: „Die Solidarität damals und die Möglichkeit zur Wiedereröffnung des Freibades hat gezeigt, wie wichtig und eigentlich unverzichtbar Bäder in der Bevölkerung sind. Die aktuellen Einsparvorschläge, zusätzliche Lehrschwimmbecken und ein weiteres Bad in Bochum zu schließen, stehen dazu in einem krassen Widerspruch. Sie sind für mich völlig inakzeptabel.“

Als Begründung nannte er vier wesentliche Punkte, die sich auf alle Bäder der Stadt beziehen: „Die Sanierung des Unibades hat bereits gezeigt, wie knapp Wasserflächen für den Sport sind. Tiefgreifende Reduktionen von Wasserflächen - und das bedeuten die Vorschläge in ihrer Konsequenz - führen zu nachhaltigen Beeinträchtigungen des Bochumer Wassersportes. Das ist nicht hinnehmbar.“

„Die unter Lebensrettungsgesichtspunkten - Reinirkens erinnerte an die hohe Zahl von Todesfällen durch Ertrinken - ins Leben gerufene Aktion „für immer Schwimmer“ des Sportministeriums und der DLRG NRW wird so in Bochum ins Leere geführt, wenn zugleich auch noch Lehrschwimmbecken geschlossen werden.“

„Ob der ordnungsgemäße Sportunterricht, der auch verpflichtend die Sportart Schwimmen enthält, noch erteilt werden kann, ist fraglich. Last – but not least – hätten alle Bürger wesentliche Einschränkungen hinzunehmen.“ „Ich halte das“, unterstrich Reinirkens, „nicht für zielführend, zumal die vorliegenden Studien zum Sportverhalten Schwimmen an erster Stelle zeigen“.

Reinirkens will sich auch als SPD-Ratsherr energisch gegen diese Vorschläge wehren. „Wir brauchen eine Bäderleitplanung, besser noch eine Sportstättenplanung, die eine Optimierung der Wasser-und Sportflächen unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und der Belange aller Nutzer zum Ziel hat. Sie muss sicherstellen, dass die Bäder sowie die übrigen Sportstätten unterhalten und betrieben werden können. Die Freunde des Südbades werden sich in diesen Prozess einbringen und mit Gleichgesinnten aus allen Stadtteilen dieses Ziel verfolgen.“