Dahlhausen. Aus Italien, China und Thailand zieht es sie in diesem Jahr an die Theodor-Körner-Schule

Die TKS ist inzwischen auch über Bochum hinaus bekannt und geschätzt. In diesem Schuljahr besuchen wiederum drei ausländische Gastschüler die Schule.

Die Italienerin Erika Angioletti ist 16 Jahre alt und kommt aus Rom. Da ihr Vater deutsche Freunde hat und sich sehr für das Land interessiert, besucht sie dort eine deutsche Schule und spricht die Sprache ausgezeichnet. Trotzdem will sie hier ihr Deutsch verbessern. Außerdem erhofft sie sich neue Erfahrungen: „Ich glaube, eine Zeit im Ausland hilft einem, die eigene Identität weiter auszubilden und persönlich zu reifen“.

Erika lebt für ein halbes Jahr in einer Gastfamilie Linden und fühlt sich dort sehr gut aufgehoben. Mit dem Unterrichtsstoff an der TKS hat sie keine Probleme und unter den Mitschülern hat sie schon viele Freunde gefunden. Auch die Lehrer seien „nett und hilfsbereit“. Sogar ihrem Hobby kann die junge Italienerin hier nachgehen: Sie besucht eine Ballettschule in Hattingen.

Auf ihren Eindruck vom Ruhrgebiet angesprochen, lacht sie: „Ich habe vorher nachgefragt und nicht immer positive Antworten bekommen. Aber ich bin total überrascht, dass es hier so schön ist.“ Wenn Erika wieder in Rom ist, möchte sie Sprachen oder Journalismus studieren, eventuell im Ausland.

Chengyi Lee kommt aus der chinesischen Stadt Lan Zhou und ist 17 Jahre alt. Die Organisation „AFS Interkulturelle Begegnungen e. V.“ hat ihm eine nette Gastfamilie in Bochum vermittelt, mit deren Tochter zusammen er die Jahrgangsstufe EF besucht. Ein Jahr lang nimmt er einerseits am Unterricht an der TKS teil, besucht aber auch einen Technikkurs an der Matthias-Claudius-Schule, mit der die TKS kooperiert.

„Mit meinen Lehrern und den Mitschülern verstehe ich mich gut, in den Unterrichtsstoff komme ich mit zunehmenden Deutschkenntnissen immer besser hinein“, sagt er. Er interessiert sich sehr für Deutschland und deutsche Sitten, hat schon einiges vom Ruhrgebiet gesehen und vermisst inzwischen nur noch eines: sein chinesisches Essen. „Meine Gastfamilie gibt sich Mühe mit dem Kochen und fragt immer, was ich mag, aber ich kann mich mit dem deutschen Essen noch nicht so anfreunden“, sagt er schmunzelnd und nimmt es mit Humor. Wenn Chengyi 18 Jahre alt ist, kann er seinen Schulabschluss in China machen und will dann Deutsch oder Design studieren.

Die dritte Gastschülerin heißt Krongchat Pinpak, ist 15 Jahre alt und kommt aus dem thailändischen Bangkok. Von ihren Mitschülern und Lehrern wird sie der Einfachheit halber nur „Pin“ genannt. „Der Unterricht ist anspruchsvoll, aber nicht zu schwierig, ich komme gut klar“, erzählt sie. Ihre Lieblingsfächer sind Englisch, Musik und Mathe. Pinpak liebt die Musik. Sie spielt Klavier und Thaiflöte. Sie hat Freunde gefunden und unternimmt viel mit ihnen in der Freizeit, sogar Fußball steht auf dem Programm. Das Ruhrgebiet findet sie „cool“. Aber auch den Besuch mit Freunden in Berlin, Leipzig und Braunschweig fand sie toll. Vor allem der Bochumer Weihnachtsmarkt hat es ihr angetan: „Ich liebe Backfisch und Churros, aber ganz allgemein auch das deutsche Essen.“

Ihre Familie ist, so musste sie nach einiger Zeit erfahren, von den schlimmen Überschwemmungen betroffen. „Ja, unser Haus wurde überschwemmt und meine Eltern mussten kurz in ein Hotel ziehen. Aber verglichen mit anderen waren wir nicht so schlimm dran“, erklärt sie nachdenklich. Wenn sie 17 Jahre alt ist, endet die Schulzeit für sie in Bangkok und sie möchte Wirtschaft studieren.