Linden. Noch kein Erfolg bei Verkaufsverhandlungen zwischen Verwaltung und Investor für die alte Schule an der Lindener Straße

Das alte Schulgebäude an der Lindener Straße 126 kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. Noch zu Zeiten der alten Linden-Dahlhauser Großgemeinde trug es den Namen „Hohenzollernschule“. Die Nationalsozialisten gaben ihr den stolzen Namen „Yorkschule“. Nach 1945 nahm sie den schulischen Gesamtbetrieb des Ortsteils als Volksschule wieder auf. Nach der Gliederung in bestimmte Schulformen wurde sie von den evangelischen Kindern genutzt.

Nach der Änderung des Schulgesetzes in NRW erfolgte der Umzug in das Schulgebäude an der Donnerbecke, das alternativ für die katholische Volksschule in der „Alten Timmerschule“ errichtet worden war. Hier war man dann nun endgültig zusammen. Danach stand das Gebäude auf der Lindener Straße weitestgehend leer.

Zuletzt wurde es 1989 von Asylbewerbern belegt, für die man in allen Etagen Wohnraum für über 40 Familien mit 77 Kindern schuf. Aber auch diese Nutzung endete im Jahre 2003. Dann gab es Planungen, das Gebäude für die Lewacker Schule oder die Heinrich-Kämpchen-Schule herzurichten, die aber aus Kostengründen nicht realisiert werden konnten. Seitdem steht das Gebäude endgültig leer und verfällt zunehmend.

Häufige Polizeieinsätze

Sehr zum Leidwesen der Anwohner, die beobachten mussten, dass auch die illegale Nutzung immer stärker zunahm. Trotz der umfangreichen Sicherungsmaßnahmen fanden Drogenabhängige hier eine ideale Heimat. Die örtliche Polizei musste immer häufiger tätig werden.

Die Stadt entschloss sich schließlich bereits 2009 das Gebäude abzureißen und stellte dafür auch die notwendigen Mittel zur Verfügung. Begonnen wurde mit der ordnungsgemäßen Schadstoffentsorgung. Dann tat sich doch noch die Möglichkeit auf, das Grundstück mit dem aufstehenden Gebäude zu verkaufen. Folglich wurden alle Abrissarbeiten gestoppt. Leider ziehen sich die Verkaufsverhandlungen zwischen Bauverwaltung und einem kaufwilligen Investor bis heute hin.

So steht das Problem weiter im Raum. Nach den massiven Protesten der Anlieger aus den Bereichen Lindener Straße, Am Poter und auch der Neubauten auf der Nöckerstraße wird immer lauter der endgültige Abriss gefordert. Auch der Lindener SPD-Ratsherr Dr. Peter Reinirkens dringt auf eine rasche Entscheidung. Der interessierte Käufer stammt aus Linden und möchte hier auf dem überwiegenden Teil des 3 000 qm großen Grundstückes ein Großprojekt realisieren. Es soll die Bereiche „Betreutes Wohnen“, „Pflege und Therapie“, „Business“ sowie einen Gastronomie-Bereich umfassen. Auch medizinische Einrichtungen sollen ein Bestandteil sein, damit ältere Menschen das Haus nicht verlassen müssen.

Eine entsprechende Bauvoranfrage liegt dem Planungs- und dem Bauordnungsamt vor. Aber es wurden noch ergänzende Unterlagen angefordert, die bis zur 40.Kalenderwoche des Jahres 2011 der Verwaltung der Stadt vorliegen sollten. Das ist nach der Feststellung von Ratsherrn Dr. Peter Reinirkens noch nicht vollständig geschehen.

„Es geht“, so erläutert Reinirkens, „darum, dass der von uns geforderte bauliche Rahmen den Anforderungen des Wohnumfeldes entspricht. Nachbarschaftliche Beeinträchtigungen darf es nicht geben.“ Der Standort verlange nach einer ausgewogenen städtebaulichen Lösung, es gehe letztlich um eine einschneidende Nutzungsänderung.