Sundern. . Plakette für den Tierschutzhof Ruhrtal: Familie Kaiser gibt den eleganten Seglern ideale Brutbedingungen

Der NABU, der Naurschutzbund Deutschlands, hat dem Tierschutzhof Ruhrtal an der Rauendahlstraße als erstem Gebäude in Bochum die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ verliehen. Die Verleihung ist Teil einer Aktion des NABU in ganz Nordrhein-Westfalen.

Früher gehörten Schwalben zum Sommer wie Eiscreme und Freibad. Doch so zahlreich sind Rauch- und Mehlschwalben heute leider nicht mehr. Ihre Zahl geht seit vielen Jahren zurück, auch in unserer Region. Eine der Ursachen ist der fortschreitende Verlust von Nistmöglichkeiten. Während früher in jedem Kuhstall Platz für mehrere Rauchschwalbenpaare war, sind heute viele Viehställe verschlossen – sofern es sie überhaupt noch gibt.

Nicht asphaltierte Feldwege und Hofeinfahrten, ideale Orte für die Schwalben, um feuchten Lehm für den Nestbau zu sammeln, sind heute eine Seltenheit. Mehlschwalbennester fallen den teilweise überzogenen Hygienevorstellungen einiger Hausbesitzer zu Opfer und werden illegal von der Hauswand entfernt. Deshalb hat sich der Naturschutzbund entschlossen, die positiven Beispiele auszuzeichnen.

Die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ kann bekommen, wer Schwalben an den eigenen Hauswänden duldet, das Brutgeschehen der Sommerboten akzeptiert und nicht stört oder es sogar durch das Aufhängen von Nisthilfen oder die Anlage einer Lehmpfütze fördert, wie das die Familie Kaiser an der Rauendahlstraße tut.

„Die erste Brut haben die Rauchschwalben bei uns dieses Jahr schon erfolgreich durchgebracht“, berichtet Doris Kaiser vom Tierschutzhof. Während auch die Jungvögel der ersten Brut erst am Abend zum Schlafen im Stall eintreffen, brüten die Eltern schon wieder für die nächsten Geschwister.

In diesem Jahr kehrten zum Bedauern von Familie Kaiser allerdings nur drei Rauchschwalben aus Afrika zurück, die erste schon Ende März. Ein Paar hat sich zusammengefunden und sorgt nun zumindest für etwas Nachwuchs in diesem Jahr. So hoffen die Besitzer des Tierschutzhofes, dass es recht bald wieder fünf Brutpaare werden - wie in früheren Jahren.

Weitere Informationen zum Schwalbenfreundlichen Haus finden sich auch unter www.NABU-NRW.de/projekte/schwalbenschutz/