Linden. Frauengemeinschaft in Liebfrauen kredenzt bunten Karnevalscocktail und ersten weiblichen Papst
Die närrische Sitzung der Lindener kfd hat Tradition. Das Besondere an dieser bunten Feier ist, dass auf der Bühne lauter Eigengewächse der Gemeinschaft stehen. Jeder Typ verkörpert seinen besonderen Charakter. Das Motto „Ein bunter Karnevalscocktail“ wurde in einem tollen dreistündigen Stimmungspaket der Extraklasse in den Saal verpackt. Schon der Einzug aller Aktiven als Cocktailladys mit Barkeeper und Sambarhythmen war ein farbenprächtiges Spektakel.
Die sonst eher figurorientierten Damen waren plötzlich „Die Mollies“, die versucht hatten abzuspecken und trotz aller raffinierten Tricks dann doch lieber glücklich und rund bleiben wollten. Und wenn Närrinnen auf der Bühne Sketche präsentieren, dann kommen sie -das muss man neidlos eingestehen – sogar besser an als ihre männlichen „Kollegen“. „Das Zäpfchen“ und die „Gesundheitsreform“ haben bei Frauen, die in sich hineinhorchen, eben einen anderen Wirkungsgrad. Das machten auch „Die Sparkasse“, „Das Arbeitsamt“ und der „Hühnerstall“ deutlich. Frauen können eben anders gackern als Männer, die nur krähende Hähne verkörpern. Mechthild Rommelfanger als erste Büttenrednerin war dann die erste weibliche Antwort auf 780 männliche Päpste. Pastor Detlef Kuhn traute seinen Ohren nicht, als er erfuhr, was er von seiner neuen Chefin zu erwarten hat. In der zweiten Büttenrede musste Marianne Scharff als eine „Späte Braut“ ihren Liebsten mit der Mutter teilen und griff zur Flasche. Ein Highlight waren die Comedian Harmonists mit einem bunten Potpourri. Und als fünf bezaubernde Badenixen ein besonders figurbetontes Wasserballett zum Donau-Walzer boten, da schwappte die Stimmung über.
Natürlich machte auch Prinz Heinz I. mit seinem Adjutanten Thomas Bausen seine Aufwartung. Er baute sein bei Kolping versprochenes Schloss singend auch bei der Lindener kfd auf. Da gab es Beifall auf der einen und Orden auf der anderen Seite. Es war eine Sitzung, die der kfd-Präses Pastor Detlef Kuhn noch viele Jahre in Linden erleben soll. „Wo denn sonst?“, war die Frage.