Weitmar. . Die Augusta-Kliniken schließen einen Kooperationsvertrag mit der Matthias-Claudius-Schule: praktischer Unterricht.

„Hip Hip Hurra, alles super, alles ist wunderbar…“ Mit diesem bekannten Titel der „Ärzte“ ließen Pianist Johannes Scholten und seine Bandkollegen Malte Hellwig und Mario Jörges die Feierstunde im Forum der Matthias-Claudius-Schule (MCS) ausklingen. Passender hätte der Abschluss nicht sein können, denn Schulleiter Volkhard Trust und Geschäftsführer Ulrich Froese hatten gerade einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der es den Schülern ermöglicht, in den Einrichtungen der Augusta Kliniken in Bochum und Hattingen in die Praxis hinein zu schnuppern.

Eine Kooperation lebt von den Menschen, die sie engagiert mit Inhalten füllen. Davon gibt es an der MCS sicher nicht wenige. Das „Kooperationsnetzwerk Schule und Beruf Bochum/Herne“ (KSW) bringt Betriebe und Schulen zusammen, trägt Wirtschaftswissen in die Klassenzimmer, damit für die jungen Menschen Theorie und Praxis näher zusammen rücken.

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Von DerWesten

Ulrich Froese bedankte sich, dass die Schule – moderiert vom KSW – auf die Augusta Kliniken zugekommen sei, betonte das Miteinander und dass sich die Einrichtungen ergänzen. „So wie in unseren Häusern“, lobte er, „spüre ich den Geist, der hier herrscht. In einer solchen Schule würde auch ich gern noch einmal lernen.“

Schulleiter Trust sprach in seiner Rede auch von der Forderung nach der „originalen Begegnung als pädagogisches Prinzip“. Es sei vor allem wichtig die Dinge selbst zu erleben, etwas „mit den Händen zu lernen“. Diese Gelegenheit öffne die neue Kooperation mit den Augusta Kliniken in besonderer Weise.

Für die IHK Mittleres Ruhrgebiet und als Lenkungsausschussmitglied des KSW sprach Ulrich Ernst. Er erinnerte an den 7. Februar 2006, als die MCS ihre erste Kooperation besiegelte. Damals sei die Opel AG Vertragspartner gewesen, und „jetzt haben sie sich wieder einen dicken Fisch geangelt“. Die Evangelische Stiftung Augusta hat Schülern nämlich eine Menge zu bieten, bildet selbst in sehr vielen Bereichen aus: Verwaltung, Handwerk, Gesundheit, Technik, Pflege sind nur ein Ausschnitt. Sie betreibt drei Krankenhäuser in Bochum und Hattingen, Ambulante Dienste, Kurzzeitpflegeeinrichtungen, ein Altenheim sowie die Augusta Akademie und zwei Gesundheitszentren.

Ulrich Ernst bilanzierte, dass es deutschlandweit rund 350 Ausbildungsberufe gebe, und dass 70 Prozent der ausbildenden Betriebe bereits mit Schulen zusammenarbeiten. Dass man diesen Kooperationsvertrag auch im Augusta für sehr wichtig hält, zeigte die Besucherliste: Prof. Alexander S. Petrides, der Ärztliche Direktor des Augusta, und Pflegedirektorin Annegret Hintz waren ebenso mitgekommen wie die Aufsichtsratsmitglieder Dieter Bongert und Pfarrer Gerhard Rode.

Schulleiter Trust nahm bei der Unterzeichnung aber nicht nur Augusta-Chef Ulrich Froese, sondern auch Eltern und Schüler mit in die Pflicht: Schülersprecher Johannes Scholten signierte das Papier ebenso wie Elternvertreterin Susanne Lange.

„Mit Skalpell und Gummihandschuh“ hatte die Juniorakademie der Matthias Claudius Schule bereits gearbeitet. Sie wird mit diesem Workshop, in dem unter ärztlicher Anleitung bereits Schweineorgane untersucht wurden, nun vielleicht in die Augusta Kliniken Einzug halten.