Linden.
Erstes Kolumbarium der Großpfarrei St. Franziskus auf dem Friedhof an der Nöckerstraße feierlich eingeweiht
Bisher entsprach es auf dem Liebfrauenfriedhof an der Nöckerstraße am Nachmittag des Allerheiligentages einer alten Tradition, dass im Gedenken an die Verstorbenen die Gruften und Gräber mit geweihtem Wasser besprengt wurden. In diesem Jahr führte ein besonderer Anlass die Mitglieder der Gemeinde zusammen. Pastor Detlef Kuhn segnete das neu errichtete Kolumbarium ein und übergab es damit offiziell seiner Bestimmung. Es dient der Aufnahme der Urnen der Verstorbenen, die sich für eine Verbrennnung entschieden haben. Auch diese Art der Bestattung ist für katholische Christen jetzt kein Tabu mehr, nachdem man im Bistum sogar überlegt, so genannte „weitere Kirchen“ für Beisetzungen dieser Art zu nutzen, statt sie zu profanieren und anschließend abzureißen.
Auf dem Lindener Friedhof stehen in der von Roland und Ingeborg Weiher aus Freiburg künstlerisch ansprechend gestalteten Urnenwand 40 Würfel zur Verfügung, in denen je zwei Schmuckurnen und auch noch eine weitere einfache Aschenkapsel beigesetzt werden können. Die Aufstellung der Wand ist so gewählt, dass sie jederzeit nach beiden Seiten erweitert werden kann. Und das wird schon früher der Fall sein als zunächst erwartet. Denn schon jetzt hat eine rege Nachfrage eingesetzt.
In seiner Ansprache betonte Pastor Detlef Kuhn die Besonderheit der Errichtung des Kolumbariums auf dem Liebfrauenfriedhof. Denn es ist das erste in der Großpfarrei St. Franziskus. Vor einigen Jahren, so blickte Kuhn zurück, sei es katholischen Priestern nicht einmal erlaubt gewesen, an einer Urnenbestattung teilzunehmen.
Jetzt hat sich eine Entwicklung durchgesetzt, die auch die Beisetzung einer Urne auf einem katholischen Friedhof in einer würdigen Form gestattet. Entscheidend sei für Christen immer das, was nach dem Tode kommt: Der Auferstehungsglaube in der Nachfolge Jesu.
Die Leiter der Friedhofsverwaltung, Eckhard Hechtner und Hans Neubauer, arbeiten aufgrund der regen Nachfrage bereits an Plänen für eine Erweiterung der Urnenwand. Der gut gewählte Standort könnte sich sehr schnell zu einem einladenden und gepflegten Platz auf dem Friedhof entwickeln.