Weitmar. .
Flexibilät spielt bei der Betreuung älterer Menschen eine immer größere Rolle.
Bei der Altenpflege gab es bisher nur wenige verschiedene Möglichkeiten. Entweder man betreut die Angehörigen im eigenen Heim oder man übergibt sie einem Pflegeheim. „Dabei gibt es noch weitere Alternativen“, erklärt Frank Weyhofen. Als Geschäftsführer der Mobilen Alten- und Krankenpflege GmbH bietet er nun neben Betreuungsangeboten in Werne und Langendreer an der Rombacher Hütte auch Tagespflege an.
„Vor zwei Monaten war das hier noch eine Halle“, erinnert sich Weyhofen, nun sind die rund 600 Quadratmeter in offene Räume unterteilt und altengerecht eingerichtet. Ein großer Esstisch empfängt die Besucher und führt zum großen Kochbereich. Neben dem Kaminzimmer gibt es verschiedene Wohnbereiche, Bäder, Therapiezimmer und sogar einen Raucherbereich.
Wie aber sollen diese Räume nun mit Leben gefüllt werden? „Im Prinzip ist es so etwas wie ein Kindergarten für alte Menschen“, erklärt Weyhofen. Bis zu 30 Pflegebedürftige sollen hier mehrmals die Woche zusammen kommen, kochen, spielen, Zeitung lesen und reden. „Wir bieten einen strukturierten Tagesablauf an, individuell auf die Bedürfnisse der Alten Menschen zugeschnitten“, präzisiert der Geschäftsführer. Morgens werden die Pflegebedürftigen abgeholt und nachmittags zurückgebracht. Dazwischen gibt es Essen und verschiedene Aktivitäten. „Der Clou ist, es kostet nichts extra“, erläutert Weyhofen.
Das Pflegeweiterentwicklungs-Gesetz macht es möglich. Jeder, der Anspruch auf Pflegegeld hat, kann zusätzlich Tagesgeld beantragen, ohne Kürzungen. Ziel des Gesetzes ist es einen Heimaufenthalt hinauszuzögern. „Die gesetzliche Grundlage ist also gegeben und der Bedarf steigt“, schätzt Weyhofen, „nun müssen wir die Struktur schaffen“. Bisher gibt es rund 84 Plätze in der Tagespflege in Bochum.
Natürlich muss man den Pflegebedürftigen auch etwas bieten. Neben dem festen Tagesablauf gibt es verschiedene Angebote für die drei geplanten Gruppen. Ein Schwerpunkt soll die Demenzerkrankung sein. Gedächtnistraining und Spiele sollen dem Gedächtnis helfen fit zu bleiben. Außerdem wird externes Personal Ergotherapie, Logopädie und Gymnastik anbieten. Für Abwechslung sollen Feste und Tagesausflüge sorgen. „Wir möchten auch so etwas wie einen langen Donnerstag einrichten“, verrät Weyhofen, früher waren die Geschäfte nur donnerstags länger geöffnet. „So könnten wir Angehörige an einem Tag der Woche auch mal abends entlasten“, meint er. Die werden sich freuen, bundesweit werden rund eine Millionen alte Menschen von der Familie zu Hause gepflegt.