Weitmar. .
Jung und Alt in einem Haus – „eine gute Idee“, finden die Mitglieder des Vereins Nachbarschaftlich Wohnen in Bochum (NaWoBo). Gerade legten sie mit ihren Bauherren der Bochumer Wohnstätten den Grundstein ihres Traums: Ein Mehrgenerationenhaus.
An der Wasserstraße 467/467a liegt die Baustelle, die ein Zusammenleben mehrerer Generationen in enger Nachbarschaft ermöglichen soll.„Wir hoffen gemeinsam hier Sylvester feiern zu können“, meint Nora Burda zum geplanten Fertigstellungstermin. Noch kann man sich das kaum vorstellen. Die ersten Mauern stehen zwar schon in der Baugrube, aber der lange Winter hat die Bauarbeiter zurückgeworfen. Der Bauherr ist trotzdem zufrieden mit den Fortschritten. Den Bochumer Wohnstätten gehören auch die umliegenden Mietshäuser. „Wir wollten den Wohnraum hier nun etwas verdichten“, erklärte Gerlinde Braun von der Genossenschaft die Hintergründe für den Bau. Dass ein ganzer Verein Mieter ist, macht das Projekt so besonders. „Wir mussten dabei natürlich auf die besonderen Bedürfnisse des Vereins eingehen.“
Mehrere Generationen sollen nachbarschaftlich unter einem Dach wohnen. 17 barrierefreie Wohnungen – mit 52 bis 97 Quadratmetern – stehen dafür zur Verfügung. Zusätzlich gibt es einen Gemeinschaftsraum und Garten. Der Umwelt zuliebe wird der Bau als Niedrigenergiehaus errichtet, dafür kostet es rund 2,8 Millionen Euro. Einige der Wohnungen werden gefördert und stehen Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung. „Manche der Mietwohnungen sind sogar noch frei“, schildert Jürgen Elias vom NaWoBo. Gemeinsam mit seiner Frau Petra ist er Gründungsmitglied des Vereins, der sich 2007 gründete. Zur Zeit gibt es rund 20 Mitglieder, „das ist übrigens Voraussetzung für den Einzug“, räumt Elias ein. So will der Verein sicherstellen, dass nicht nur die Sympathie untereinander sondern auch das Engagement stimmt.
Bis zum Kooperationsvertrag mit den Bochumer Wohnstätten war es ein langer Weg. 2008 wurde er unterschrieben, „und dann fing die Arbeit erst richtig an“,erinnert sich Elias. Viel musste bedacht und geplant werden, um ein reibungsfreies Zusammenleben zu ermöglichen.
Ebenfalls alles andere als eben war der Weg zur Grundsteinlegung: Nur über einen schmalen Steg und eine Leiter gelangte man zu dem vorbereiteten Loch in der Mauer. Dort im zukünftigen Heizungskeller sollte der Kasten mit den Wünschen der Vereinsmitglieder eingemauert werden: „Glück und Zufriedenheit“, wünschten sich die einen, „endlich Frühling“, die anderen. Außerdem kamen eine aktuelle Tageszeitung, ein Glückspfennig und eine Windel in den Plastikkasten. „ein schönes Symbol, fand Elias.