Linden. .
Zunächst werden in Lindens erstem Kolumbarium auf dem Friedhof an der Nöckerstraße 40 Plätze angeboten..
Die katholische Liebfrauengemeinde hatte schon vor längerer Zeit erkannt, dass die Zahl der Urnenbegräbnisse stetig größer wurde, auch unter den katholischen Christen. Die Kirche hatte ihre aus der Vergangenheit stammenden Vorbehalte bezogen auf Urnenbestattungen schon seit einigen Jahren aufgegeben. Denn der tote Körper fällt ja nach seiner Beisetzung nach einigen Jahren auch dem Staub anheim. Der Auferstehungsgedanke hat eine neue Sicht erhalten. Der Glaube daran bleibt dabei die zentrale Aussage der Kirche.
Auf dem Friedhof an der Nöckerstraße sieht man seit längerer Zeit neben den Gräbern und Gruften auch besonders ins Auge fallende Urnenfelder, die immer größeren Zuspruch finden. Die Frage nach der Beisetzung der Urne in einem besonderen Kolumbarium wurde immer aktueller. Die Hinterbliebenen wollten bei der Urnenbestattung auch diese Option ziehen können. In einigen jetzt leer stehenden Kirchen des Bistums Essen, die als sogenannte „Weitere Kirchen“ geschlossen wurden, wird sogar überlegt, sie als Kolumbarien zu nutzen, um ihren Stellenwert zu sichern.
In der Lindener Liebfrauengemeinde fand die Idee einer Urnenwand auf dem Friedhof an der Nöckerstraße immer mehr Befürworter. Der Name „Kolumbarium“ kommt aus dem Lateinischen (Columba, die Taube). Die altrömischen Grabkammern mit den reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme von Urnen wurden wegen der optischen Ähnlichkeit mit Taubenschlägen so genannt.
Die Anlage auf dem Lindener Friedhof ist jetzt fertiggestellt. Eckhard Hechtner, zuständig für diesen Begräbnisort, ist stolz auf die auch künstlerisch sehr gelungene Wand. Die Firma Roland und Ingeborg Weiher aus Freiburg hat Erfahrung auf diesem Gebiet. Zwischen München und Berlin hat man auf 125 Friedhöfen Urnenwände aus hochwertigem Granit geschaffen. Die Haltbarkeit ist zeitlos.
Das Kolumbarium in Linden umfasst zunächst 40 Nischen, in denen man je zwei Schmuckurnen und zusätzlich auch eine einfache Aschenkapsel unterbringen kann. Die Aufstellung der Wand ist so gewählt worden, dass sie nach beiden Seiten erweitert werden kann. Der für die Pflege und Gestaltung zuständige Friedhofsgärtner Jörg Iserlohn und sein Mitarbeiter Magnus Klimek sind jetzt dabei, den Vorplatz der Urnenwand würdig zu gestalten. Er soll ein einladender Platz des Verweilens werden. Die vorhergehenden Einsegnungen der Urnen können in der stark auf den Auferstehungsgedanken hin gestalteten kleinen Trauerhalle stattfinden, die direkt neben dem Kolumbarium steht.
Nach der Fertigstellung des Umfeldes, das nach dem Plan von Iserlohn gestaltet wird, folgt die feierliche Einweihung der neuen Anlage durch Pastor Detlef Kuhn. Der auch dem Kirchenvorstand der Pfarrei St. Franziskus angehörende Hechtner, ist seit vielen Jahren zuständig für den Friedhof, der auch nach der Eingemeindung in der selbständigen Verantwortung der Liebfrauengemeinde verblieben ist. Hechtner verweist nicht ohne Stolz darauf, dass die Urnenwand in Linden die erste im Bochumer Südwesten ist.