Aber nur namentlich. Jungpastor übernimt neue Aufgabe in Gevelsberg. Pfarrer Humberg ist auf sich allein gestellt.
Oberdahlhausen. In der Pfarrei St. Franziskus war schon seit länger bekannt, dass man infolge der zurückgehenden Priesterzahlen im Bistum Essen wohl auf einen weiteren Priester verzichten muss. Und auch der Name des Jüngsten, Pastor Martin Stais in St. Engelbert, wurde in diesem Zusammenhang immer wieder genannt. Jetzt scheint die Entscheidung gefallen zu sein.
Keine leichte Aufgabe
Auf dem ersten Treffen der Gemeinde im neuen Jahr teilte Pastor Martin Stais der Gemeinde seine anstehende Versetzung mit. Der Bischof vertraut ihm eine neue Aufgabe in St. Engelbert in Gevelsberg an. Erwartungsgemäß löste die Nachricht große Betroffenheit aus. Denn nach der Auflösung der Dahlhauser Gemeinde St. Michael Ende 2008 hatte Pastor Stais in der neuen Pfarrei St. Franziskus zwei Gemeinden mit dem Auftrag übernommen, sie zu einer organisatorischen und pastoralen Einheit zusammen zu führen. Keine leichte Aufgabe für den jetzt seit sechs Jahren in St. Engelbert tätigen Priester. Aber mit einem Team engagierter Laien war man auf einem guten Weg, der aber noch längst nicht abgeschlossen ist.
Weggang reißt Loch in Gemeinde
Der Weggang des in der Gemeinde beliebten Pastors nach der Erstkommunionsfeier reißt insofern ein großes Loch, weil nicht vorgesehen ist, ihn durch einen Nachfolger zu ersetzen. Die Gemeinde müsste sich auf den Einsatz einer Gemeindereferentin einstellen. Sie könnte, wie die Erfahrung in vielen anderen Gemeinden zeigt, eine Menge Aufgaben übernehmen, aber einen Priester wohl nicht ersetzen. Ganz oben an steht zumindest die sonntägliche und mit den kirchlichen Festtagen verbundenene Feier der Eucharstie. Und es geht um die anderen Sakramente wie Taufe und Eheschließung, deren Spendung einen Priester vorbehalten ist. Aktive Laien im Gemeinderat und auch die fest mit der Kirche verbundenen Vereinen können in Oberdahlhausen viel – aber der Priester gehört dazu, wenn das Leben in St. Engelbert so lebendig bleiben soll, wie es ist.
Wohl keinen neuen Priester in der Pfarrei
Die neue Pfarrei St. Franziskus müsste zu einer neuen Weise des Personaleinsatzes kommen, die St. Engelbert angemessen berücksichtigt. Das bezieht sich vor allem auf den priesterlichen Dienst, der von der Gemeindereferentin nicht erbracht werden kann. Einen neuen Priester wird es aber in der Pfarrei wohl nicht geben. Sonst hätte das Bistum Martin Stais nicht abberufen müssen.
Aussicht nicht rosig
Für Pfarrer Norbert Humberg ist das sicherlich nicht die rosigste Perspektive. Denn auch die Gottesdienstordnung in St. Franziskus steht zur Disposition. Und nach der Schließung der Kirchen von St. Albertus Magnus und St. Michael wundern sich noch viele Mitglieder der neuen Pfarrei, dass in Vierzehnheiligen sonntags immer noch Eucharistie gefeiert wird und die Gemeinde offenbar weiter besteht.
Die Gemeinde St. Engelbert hat sich jetzt in einem Brief an den Bischof gewendet und ihm ihre Argumente und Sorgen dargelegt, die durch die Versetzung von Pastor Martin Stais für das Gemeindeleben erwartet werden. Bis zu einer Antwort, so der Gemeinderat von St. Engelbert, nehme er die Entscheidung des Bistums erst einmal zur Kenntnis – und hoffe insgeheim auf ein positives Zeichen aus Essen.