Intensives Gespräch mit Migranten bei der IFAK im Stadtteilzentrum Dahlhausen
Südwest. Der Seniorenbeirat traf sich im Stadtteilzentrum der IFAK am Ruhrort, um sich vorwiegend über die Seniorenarbeit zu erkundigen, Anregungen zu erhalten und Unterstützung anzubieten.
Zunächst stellten die Vertreter des Seniorenbeirates ihre vielseitigen Aufgaben als Organ für das gesamte Stadtgebiet vor. Dazu gehört, Probleme zu lösen, gesellschaftliche Ansprüche zu sichern und Lebensqualität zu verbessern. Der Seniorenbeirat gibt Anregungen und Empfehlungen für die Ratsausschüsse und Bezirksvertretungen, ist parteipolitisch neutral, der Oberbürgermeisterin direkt zugeordnet und wird alle fünf Jahre vom Rat der Stadt gewählt. Die Mandatsträger konnten sich von der guten, intergenerativen Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit der IFAK vor Ort überzeugen.
Mustafa Calikoglu leitete die Diskussion und übersetzte ins Türkische. Die Stammbesucher folgten interessiert den Ausführungen des Seniorenbeirates, beteiligten sich rege an der Diskussion, trugen aber auch ihre Probleme vor. Ein großer Bedarf besteht danach offenbar bei der Unterstützung und Hilfe für Anträge von Renten, Grundsicherung und Schwerbehinderung. Meist sind die Renten sehr niedrig, da in wenigen Jahren nicht viel in die Rentenkasse eingezahlt wurde. Aber auch bei der Unterbringung in Altenheimen und Krankenhäusern gibt es Schwierigkeiten. Dazu kommen Probleme mit der Sprache, viele sind Analphabeten. Bemängelt wurde, dass es im Südwesten zu wenig Beratungsmöglichkeiten gibt. Informationen sollten häufiger in der Landessprache, vorwiegend in Türkisch und Russisch, erfolgen. Besonders Ältere, Alleinstehende und Witwen sind davon betroffen.
Sozialpädagoge Mustafa Calikoglu ist zwar sehr intensiv in der Migrationsberatung tätig, kann aber nicht immer dem ständig wachsenden Bedarf des Integrationsprozesses der bereits länger hier lebenden Migranten nachkommen. So weit wie möglich sicherte der Seniorenbeirat Unterstützung zu, appellierte aber auch an die Teilnehmer, sich zu öffnen, mehr Deutsch zu lernen und sich am vielseitigen Angebot der Vereine und Organisationen im Südwesten zu beteiligen, aktiv gemeinsam mitzuwirken. So sollte das von einem türkischen Migranten dargestellte Leben ("Ich gehe nur von meiner Wohnung zur Moschee und zurück") geändert werden. Um sich die vielfältigen Möglichkeiten im Stadtbezirk zu erschließen, müsse man auch Eigeninitiative entwickeln. So könne man den Integrationsprozess selbst mitgestalten und fördern.