Polizei und Ordnungsamt verstärken ihre Präsenz und weiten Personenkontrollen aus, um die Vorgaben des Landschaftsschutzes im Naherholungsgebiet gegen die zunehmenden Störungen durchzusetzen
BLICKPUNKT: RUHRAUEN Dahlhausen. Die Massenschlägerei rivalisierender Jugendlicher in den Ruhrwiesen, zu der die Polizei am Pfingstsamstag mit großem Aufgebot ausrücken musste, und kurz darauf eine Vergewaltigung brachten das Fass zum Überlaufen, Polizei und Ordnungspartner mussten aktiv werden.
Zuvor schon hatten sich die Beschwerden der ortsansässigen Vereine über massive Verschmutzungen, Hausfriedensbrüche, Zerstörungen, offenes Feuer, Belästigungen durch lautstarke Saufgelage, wildes Zelten, Bedrohungen und sonstige Vorkommnisse gehäuft. Ungebetene Gäste auch aus den Nachbarstädten verleideten durch dieses Verhalten den Anliegern den Aufenthalt in den Ruhrauen regelrecht.
Im Amtshaus Weitmar tagte daraufhin ein "Runder Tisch" unter dem Vorsitz von Bezirksbürgermeisterin Doris Erdmann und Ratsherr Manfred Wittmann mit verantwortlichen Vertretern der Polizei, Mitarbeitern des Ordnungs-, Grünflächen-, und Jugendamtes und der betroffenen Vereine, um einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, der das Ruhrtal wieder störungsfrei machen sollte.
Koordinator der Polizei ist Hauptkommissar Franz-Josef Jagodzinski von der Südwest-Wache, der in der Regel jeden Tag mit einigen Kollegen an der Ruhr unterwegs ist. Hinzu kommen zwei- bis dreimal in der Woche zwei bis drei Einsatzwagen der Polizei, die Vertreter des Ordnungsamtes, des Grünflächenamtes und der Vereine. Auch die Reiterstaffel zeigt sich regelmäßig. Die Beamtinnen Alexandra Oßiek und Ramona Noll mit den Pferden Loredo und Livius waren gerade wieder da, um die Strecke vom LDKC-Heim bis zur Steeler Grenze im Schritttempo abzureiten. Polizeihauptkommissar Andreas Schacht macht deutlich, dass die Polizei von der Wache Südwest in Linden jederzeit - und im Ernstfall sehr schnell - in der Lage ist, alle notwendigen Kräfte anzufordern.
Seit dem Einsatzbeschluss hat es bis jetzt schon sieben gemeinsame Einsätze gegeben. Das Konzept jeder Aktion wird zuvor auf der Lindener Wache abgestimmt. Bedauerlich finden die Einsatzkräfte die Tatsache, dass die zugesagten Streetworker aus dem Jugendamt sich bislang nicht gezeigt haben. Spätestens nach den großen Ferien soll im gleichen Kreis Bilanz gezogen und über weitere Maßnahmen gesprochen werden.
Die Vereine freuen sich über die Durchsetzung der Vorschriften und die neue Ordnung und Ruhe in den Ruhrwiesen. Sie tragen durch Ordnung auf ihrem Gelände und auf ihren Wegen dazu bei, dass klar erkennbar ist, wo die Grenzen verlaufen und wo für sie die Pflege des Geländes beginnt. Vor allem Ratsherr Manfred Wittmann, der ebenfalls mehrmals in der Woche an der Ruhr ist, hat mit dafür gesorgt, dass die Beschlüsse umgesetzt wurden. Auf seine Initiative gibt es jetzt auch besondere Schilder und Piktogramme, die deutlich machen, was im Landschaftsschutzgebiet erlaubt, vor allem aber, was hier verboten oder unerwünscht ist. Wittmann hat auch dafür gesorgt, dass die rot-weißen Absperrpfosten, die Ein- und Ausfahrt auf dem Privatweg zur Ruhr regeln, nach der Benutzung sofort wieder eingesetzt werden.
Und auch Bezirksbürgermeisterin Doris Erdmann und ihre beiden Stellvertreter Friedhelm Nentwig und Frank Eidmüller, alle drei mit ihren Familien begeisterte Spaziergänger im Ruhrtal, freuen sich über die neue Entwicklung, und auch darüber, dass hier einmal richtig aufgeräumt worden ist. So hat das Grünflächenamt etwa die unansehnlichen, defekten Tischtennisplatten verschwinden lassen. Es sieht sauber aus, und so könnte man für die Kinder auch wieder neue Spielgeräte installieren.
Auch von den Gesprächen, die Hauptkommissar Franz-Josef Jagodzinski und seine Kollegen und die Vertreter aus den anderen Ämtern mit den Besuchern führen, sind die Bezirksvertreter recht angetan. So soll wieder ein angenehmes Nebeneinander von ortsansässigen Vereinen und vor allem jugendlichen Besuchern erreicht werden. GMF