Auf der Stadtgrenze Gerthe/Castrop-Rauxel wird zurzeit Bochums einziges Groß-Windrad hochgezogen. Es soll Strom für 1200 Familien erzeugen.
Das Fundament ist 30 Meter tief im Boden verankert und sollte einiges aushalten. Muss es auch, denn das Bauwerk, das da in diesen Tagen am Bövinghauser Hellweg in die Höhe wächst, gehört zu den höchsten in Bochum: Rund 100 Meter hoch wird allein der Turm der ersten Windkraftanlage im Stadtgebiet.
Und wenn der steht, dann kommen - vermutlich noch in diesem Monat - Generator und Rotoren hinzu. Die Gipfelhöhe addiert sich auf beträchtliche 142 Meter.
Zuletzt ging es dann doch etwas schneller als ursprünglich geplant, denn auch die Windenergie-Branche kämpft momentan mit der Krise. Allerdings sind es eher die Finanzierungen, die wackeln, als die Investitionslust: Weil die Errichtung Dutzender Anlagen momentan auf der Zeitachse nach hinten geschoben wurde, sagt Miterbauer Heiner Bünger, „kamen wir doch einige Monate früher dran.”
Die fertige Anlage trägt einen 2-MW-Generator und soll damit etwa 4,6 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Dies entspricht etwa dem Jahresbedarf von 1200 Vier-Personen-Haushalten. Sie wird vermutlich auf mittlere Sicht die einzige ihrer Art bleiben: Andere Windvorrang-Gebiete hat die Stadt nicht ausgewiesen.