Grumme. „Mit so vielen Leuten hatten wir nicht gerechnet“, freute sich Vorsitzender Karl-Otto Mey zum Auftakt der Bürgerversammlung seines SPD-Ortsvereins „Abzweig Voede“. Es ging um geplante Bau- und Sanierungsmaßnahmen der VBW Bauen und Wohnen für die Mieter im Flüsseviertel. Über 100 Besucher saßen dicht an dicht in der Gaststätte des Kleingartens Rottmannshof.

VBW-Geschäftsführer Dr. Dieter Kraemer spürte schon während seines Vortrages kräftig Gegenwind, was sich bei der anschließenden Diskussion noch verstärkte. Die VBW musste hingegen ordentlich einstecken. In diesem Jahr sollen an der Ederstraße Sanierungsmaßnahmen beginnen. Die Bürger beschwerten sich über den Sanierungsstau an ihren Mietshäusern, mit der Folge hoher Mietnebenkosten durch steigende Energiekosten sowie durch feuchte Wände und Kellerräume. „Ich wohne in der Ederstraße 11“, erklärte zum Beispiel ein junger Mann. „Obwohl wir nur morgens und abends unsere Wohnung beheizen, hatten wir eine Nachzahlung von 800 Euro. Die Energiekosten werden damit zur zweiten Miete.“ Dafür erhielt er viel Beifall. „Immer wieder sind unsere Außenwände feucht“, betonten andere Mieter. Dritte machten deutlich, dass seit dem Starkregen am 20. Juni 2013 die Kellerräume feucht sind.

Krämer konterte dazu immer wieder: „Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen werden wir in den nächsten Jahren an den einzelnen Häusern jeweils die Probleme beheben.“ Der Sanierungsstau sei bekannt. Im Gegensatz zu den Mietern, die ihre Einzelprobleme möglichst schnell gelöst haben wollen, setzt er jedoch auf eine generelle Erneuerung in den nächsten Jahren. Krämer: „Unser Ziel ist ein lebenswertes Quartier, wo Alt und Jung zusammen wohnen.“

2013 sollte es bereits losgehen. Zur Verzögerung kam es, so der Geschäftsführer, durch Verhandlungen mit Wohnungsbauminister Michael Groschek. Krämer: „Die Siedlung wurde dadurch in ein städtebauliches Erneuerungsprogramm aufgenommen. Diese Zuschüsse helfen Ihnen und uns, die Sanierung günstiger zu gestalten.“

Hintergrund: Die VBW wird einen Teil der Kosten auf die Kaltmiete aufschlagen. Anstatt wie bisher 3,80 bis 4,80 Euro je Quadratmeter heißt das etwa 5,50 bis zu 6,10 Euro je Quadratmeter. Letztere ist abhängig vom Umfang der Wohnungsaufwertung.

Alle Sanierungen, die bis Ende 2017 abgeschlossen sein sollen, beinhalten energetische Maßnahmen von der Isolierung bis hin zu neuen Heizungen. Die Details der Sanierungen und der Beginn der Bauabschnitte sollen in Mieterversammlungen abgestimmt werden. Kraemer: „Auf jeden Fall drei Monate vor Baubeginn setzen wir uns jeweils mit Ihnen zusammen.“