Seit zehn Jahren gibt es die Kombination Literaturcafé und Dämmerschoppen im evangelischen Gemeindehaus an der Wittenbergstraße. Am Samstag wird der Geburtstag gefeiert. Oft bleibt bei den Veranstaltungen auch etwas Geld für kirchliche Zwecke übrig – sehr Freude der Gemeinde

Langendreer. Das irische Pub an der Eislebener Straße, wo sich immer wieder Musiker zur Session trafen, machte dicht. Das evangelische Gemeindehaus an der Wittenbergstraße 11a sollte sich mit einem neuen Angebot für alle Altersstufen stärker im Stadtteil öffnen. Das war 2004 die Ausgangsposition für das „Literaturcafé“ und den anschließenden „Dämmerschoppen“ im Gemeindehaus.

Am Samstag, 4. Oktober (ausnahmsweise nicht freitags), begeht die zunehmend beliebte Doppelveranstaltung ihr zehnjähriges Bestehen mit einem umfangreichen Programm. Die vier Gründer Ursula und Klaus Greb sowie Maria und Reinhold Koch haben es mit ihren vier neuen Unterstützern vorbereitet. Der ist Eintritt frei. Die Spenden für Kaffee und Kuchen dienen allein zur Deckung der Kosten.

„Der Dämmerschoppen (ab 18 Uhr) lief von Anfang an gut. Das Literaturcafé (ab 15.30 Uhr) entwickelte sich hingegen eher zögerlich“, so Koch. In Zahlen ausgedrückt heißt das – ausgenommen manche Sonderveranstaltung in den ersten Jahren –, dass zum Dämmerschoppen regelmäßig 20 bis 50 Leute kommen, während beim Literaturcafé öfter gerade mal fünf Leute zuhören. „Das ist schade“, meint der langjährige Presbyter.

Gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde

„Inzwischen aber sind regelmäßig mehr Leute beim Literaturcafé“, freut sich Ursula Greb. „Uns ist es wichtig, dass die Besucher ein Kulturangebot bekommen, das sie im Grunde nichts kostet.“ Für Leute, die schlecht zu Fuß sind, macht Koch deutlich: „Wir helfen gerne allen in und aus dem Haus, die befürchten, die steile Treppe im Eingangsbereich nicht bewältigen zu können.“ Die beiden Kulturangebote haben zudem ein drittes Standbein: Jedes Mal ist auch der Eine-Welt-Laden geöffnet.

Kurzgeschichten nachmittags, Folk abends

Zum Geburtstag gibt es Samstag ab 15.30 Uhr ein durchlaufendes Programm. Ingrid Butterwegge, Ursula Greb und Ursula Urban lesen verschiedene Gedichte und Kurzgeschichten. Werke der beiden ehemaligen Langendreerer Autoren Annetrut Northoff und Georg Kuhr sind mit dabei. Erwin Brockers begleitet die Lesung auf dem Klavier.

Ab etwa 18 Uhr bis gegen 23 Uhr gibt es Musik. Paul und Bärbel Kondziolka sowie Ute Buch tragen Lieder unter dem Motto „bittersüß und bitterbös“ vor. David Minchen, Andreas Offer, The Wobbly Pints, Norbert Denninghaus und Pico Bello gestalten das Folkprogramm unterschiedlicher Stilrichtungen. Der Eintritt ist frei.

Die Zusammenarbeit für das Gemeindeangebot im Bezirk Alter Bahnhof klappt sehr gut. „Pfarrerin Bärbel Vogtmann unterstützt uns seit dem Anfang sehr“, erklären Greb und Koch. Manches Mal, wenn die Spenden großzügiger ausfallen, ist auch eine kleine Unterstützung der Gemeinde möglich. Greb: „Wir haben schon die Pfingstfreizeiten für die Kinder bezuschusst.“ Zuletzt schafften die Ehrenamtlichen einen neuen Herd und neue Stühle zusammen mit dem Mittagstisch im Hause an.

Die Aktiven sind sich einig: „Wir haben mit unserer Doppelveranstaltung schon viele Menschen ins Haus geholt, die nicht nur aus der Kerngemeinde kamen.“ Die beiden Ehepaare wollen gerne auch zukünftig weitermachen. Das neue Team mit Gabi und Jürgen Rasch, Anne Quambusch von Wilken und Krimhild Kulla macht ihnen Mut.

Die nächste Doppelveranstaltung findet am Freitag, 7. November, ab 15.30/19 Uhr, statt. Am Nachmittag nimmt Helga Werche die Zuhörer auf eine „Märchenreise“ mit