Die Christuskirche in Langendreer wird eingerüstet. Sturmschäden werden beseitigt. Für die Dachsanierung wurden Spenden gesammelt. Ziel ist es, zur Jubelkonfirmation am Sonntag, 26. Oktober, am Kirchenbau von 1886 mit dem Turm von etwa 1200 fertig zu haben.

Langendreer. Das Gerüst außen wächst stündlich in die Höhe. Innen sind die Kirchenbänke zusammengeschoben und in Folie verpackt. Orgelbauer Jan-Henrich Steinmann kümmert sich gerade um die Orgel, die ebenfalls bis zum Abend in Folie verschwinden wird. Die Vorbereitungen für die Dachreparatur an der Christuskirche laufen. Der Innenraum sieht – wie bei Verpackungskünstler Christo – richtig fremd aus. Das Ergebnis der Spendensammlung für das neue Dach nimmt Gestalt an.

„In etwa sechs Wochen sind die gesamten Reparaturarbeiten geschafft“, sagt Presbyter Björn Knemeyer. „Ab Montag, 20. Oktober, wird der Innenraum voraussichtlich geputzt und ein Team von Ehrenamtlichen räumt anschließend die Kirche wieder ein.“ Ziel: zur Jubelkonfirmation am Sonntag, 26. Oktober, ist alles am Kirchenbau von 1886 mit dem Turm von etwa 1200 fertig.

Knemeyer begutachtet gemeinsam mit Pfarrer Jörg-Martin Höner die neuen anthrazitfarbenen Dachziegel vor der Kirche. Dachdeckermeister Christian Müller stellte sie dort auf, damit die Bürger sehen können, was bald den Dachschaden behebt. „Die Dachziegel werden versetzt aufgelegt“, erklärt Knemeyer dazu.

Gottesdienste in die Friedhofskapelle verlegt

Die Dachreparatur kostet voraussichtlich 142 000 Euro. Gut 60 000 Euro gingen bisher als Spenden ein. Baumarkt Ziesak gab aktuell 3000 Euro, Lipi Fensterbau 1000 Euro. Weitere Spenden sind erwünscht.

Die Sonntagsgottesdienste des Gemeindebezirks finden während der Bauzeit in der Friedhofskapelle (Hauptstraße 229) statt.

Die flachen Ziegel kommen anstelle der bisherigen, teuren Schiefereindeckung auf das Kirchenschiff. Die Gauben werden mit mattem Blech bedeckt. Der Dachabschluss zum Turm erhält zudem neue Bleche. „Das spart uns in Absprache mit dem Denkmalschutz 80000 Euro“, sagt Höner. Turm und Chorraum bleiben wie bisher, weil die Dacheindeckung in Ordnung ist. Dachreiter auf der Spitze des Satteldachs anstatt der bisherigen Bleiverkleidung vollenden das Werk.

„Die neuen Dachziegel sehen gut aus“, findet Klaus Edlef, der vorbeigeht. Tradition habe die Kirche ja genug, so der 73-jährige weiter, der vor etwa 60 Jahren von Pfarrer Karl-Heinz Alberts konfirmiert wurde. „Damals haben wir noch mit einem Seil die Glocken geläutet“, erinnert er sich. Er sei gerne dabei gewesen, um der Predigt zu entgehen, so seine Anekdote.

Am Montag rückt der Zimmermann an

Am Montag, 15. September, rückt der Zimmermann an und repariert den Dachstuhl. „Er behebt die Sturm- und Kriegsschäden“, erklärt der ehemalige Presbyter Gerhard Nötzel, der noch immer für „seine“ Kirche aktiv ist. Bei den Kriegsschäden handelt es sich vor allem um verzogene Dachträger. Mit Hilfe stabiler Latten erhielten sie in den Nachkriegstagen eine neue Verankerung. Nötzel: „Das passierte durch eine Luftmine, die große Löcher in die Schiefereindeckung riss.“ Die Dachdecker kommen am Dienstag und legen – Reihe für Reihe versetzt – die Dachziegel auf.