Langendreer. . Fred Cunow sorgt seit 25 Jahren für den reibungslosen Ablauf in der Lessing-Schule. Er hat viel erlebt und kann so manche Anekdote erzählen. Sein Jubiläum fällt mitten in die Sommerferien; er muss es also in kleinem Rahmen – ohne Schüler – feiern. Und kurz darauf, im September, nimmt Cunow seinen Hut

Der Mann ist in Langendreer bekannt wie der berühmte bunte Hund. Und das liegt am Gymnasium Lessing-Schule. Denn dort kann Fred Cunow am 1. August – mitten in den Sommerferien – sein 25. Jubiläum als Schulhausmeister feiern.

Ein Vierteljahrhundert an der „Bildungsfront“, mit alten und jungen Lehrern, mit großen und kleinen Schülerinnen und Schülern. Da offenbart sich eine Fülle von Geschichten, ein Panoptikum des Schullebens, neben allerlei Baustellen, die Fred Cunow all die Jahre immer wieder begleitet haben. Aktuell ist das die gewissermaßen dreifache Baustelle an und in der Aula an der Ottilienstraße, die oben saniert, im Kellerbereich zur Mensa umgebaut wird und außen einen Aufzug bekommt.

Was Fred Cunow in all den Jahren beeindruckt hat an seiner Arbeit? Da ist zum Beispiel der Lehrer, der anrief und bemängelte, dass das Licht im Klassenraum nicht funktioniert. „Ich habe kurz den Lichtschalter betätigt“, lacht Fred Cunow noch heute, „und das Licht ging sofort an.“ Was denn da nun kaputt sei, fragte er. „Ich habe gedacht“, lautete die Antwort, „dass sie das Licht zentral schalten.“

Zwei Schüler wollten einbrechen – Cunow stellte sie

Ein aktueller Schüler und dessen Spießgeselle wollten einbrechen. Zufällig entdeckte der Hausmeister die Täter auf frischer Tat und alarmierte die Polizei, die das Duo stellte. Die hatten sich an der Haupteingangstür zu schaffen gemacht und waren erfolglos geblieben. „Ein paar Meter weiter war eine Tür, deren Glas fehlte und die nur mit einer Sperrholzplatte gesichert war. Das hätte der Schüler, den ich gut kannte, eigentlich wissen müssen.“

Noch dümmer war eine kleine Vandalengruppe, die nach zu viel Bier mitten in der Nacht nur Chaos anrichten wollte: „Die filmten sich bei ihrer Tat – und die Polizei stellte dann die Kamera sicher.“ Die Alarmanlage hatte den Hausmeister morgens um vier geweckt.

Gewerkschaftsmann und SPD-Politiker

63 Jahre alt ist er und eigentlich immer noch nicht arbeitsmüde. „Die abwechslungsreiche Arbeit am und im Objekt hält frisch.“ Zu seinem Verantwortungsbereich gehört auch die Dreifach-Turnhalle an der Dördelstraße, wo viele Hallenkreismeisterschaften der Fußballvereine aus dem Bochumer Osten stattfanden.

Dem Bekanntheitsgrad nicht unbedingt abträglich waren Cunows sonstige Aktivitäten: Für seinen Berufsstand leistete der Langendreerer über 20 Jahre Gewerkschaftsarbeit als Vertrauensmann, war Personalratsmitglied bei der Stadt Bochum und engagierte sich politisch im ehemaligen SPD-Ortsverein Langendreer-Dorf als stellvertretender Vorsitzender.

Einige Schüler tanzten sogar nach seiner Pfeife

25 Jahre war er auch Fußballschiedsrichter und hatte sehr oft am Wochenende Schüler „vor der Pfeife“. Da wurde dann am Montag mit den Spielern ganz heiß über seine Entscheidungen diskutiert.

Wann der Lessing-Hausmeister nun Schluss macht mit der Arbeit, ist schon klar geregelt: Die Fertigstellung der Mensa, die für die Herbstferien geplant ist, wird er als Aktiver nicht mehr erleben. Der Abpfiff für den Schiedsrichter kommt am 1. September. Dann ist aber – Stand heute – immerhin die sanierte Aula wieder in Betrieb.