Werne. Durch die Quiz-Rallye des Kinder- und Jugendtreffs lernen die jungen Teilnehmer ganz neue Seiten und spannende Facetten ihrer Heimat kennen

Wie gut kennt Ihr Euren Stadtteil? Das fragten die beiden Mitarbeiter Bärbel Schulze und Ralf Menzen vom städtischen Jugend- und Freizeithaus Nörenbergskamp „JuCon“ ihre Kids. Mit zwölf Kindern in zwei Gruppen machten sie sich deshalb auf zur „Bochum-Werne-Rallye“, um diese Frage zu beantworten.

Passend für den sechs- bis zwölfjährigen Nachwuchs standen da keine Geschichtsdaten oder ähnliches im Vordergrund. Bei den 26 Fragen ging es vielmehr darum, genau hinzuschauen, auf Details zu achten sowie Straßen und Hausnummern zu finden.

Gleich zum Auftakt am Jugendfreizeithaus hieß es deshalb zum Beispiel in der „Bärbel“-Gruppe: „Wie viele Schritte müsst ihr ab dem Schild mit dem Hund darauf gehen, um das weiße Schild am Ende des Weges zu erreichen? „71 Schritte“, stellte Lena (11) fest, die zugleich die Fragen vorlas. An der Nörenbergstraße 79 mussten wiederum die Container gezählt werden. Antwort von Murijo und Gosner (beide 12): zwei graue, ein orange-farbener.

Auch eine klassische Schatzsuche gehört dazu

Kniffliger wurde es bei Rechenaufgaben aus dem Alltag. Etwa im „Werner Hähnchen Grill Haus“. Die Kinder sollten dort herausbekommen, was eine bei Kindern beliebte Mahlzeit mit Wasser, Dürüm, Pommes und Sucuk kostet. Eigentümer Bilcan Soyvural gab bereitwillig Auskunft. Jacqueline (10 ) und Sammy (12) addierten das zu 9,50 Euro zusammen.

Seit zehn Jahren am Nörenbergskamp

Das „JuCon“ (Städtisches Jugend- und Freizeithaus Nörenbergskamp) gibt es unter diesem Namen seit 2004. Damals bezog die Einrichtung ihr neues – aus Containern bestehendes – Haus.

Das Jugendamt eröffnete vor Ort das Jugend- und Freizeithaus bereits 1982. Damals war es in mehreren Wohnungen des abgerissenen städtischen Übergangswohnheims Nörenbergskamp untergebracht.

Besucher sind Jugendliche im Alter von 6 bis 20 Jahren. Drei Mitarbeiter – zum Teil in Teilzeit – betreuen sie und machen Spielangebote.

Graffiti an Containern und Wänden sowie besondere Dekorationen an Häusern folgten. Fünf Steinköpfe schmücken zum Beispiel ein gründerzeitliches Haus am Werner Hellweg. Am Werner Markt ziert wiederum das Datum „6.5.12“ inklusive Herzchen die Wand am Toilettenhäuschen.

Klassische Schatzsuche war auch angesagt. Ob 30 Zentimeter langer Gegenstand oder etwas rotes, blaues oder grünes als Mitbringsel: die Kinder machten sich auf die Suche und fanden zum Beispiel einen blauen Stöpsel und einen 30 Zentimeter langen Stock.

Das viele Laufen kommt nicht bei allen an

„Wir mussten ziemlich viel laufen“, zog Nico (7) am Ende sein Fazit beim Eis essen. „Die Schatzsuche war ziemlich cool“, meinten Jacqueline, Sammy und Lena. Knifflig fand Sammy nur das Einigen auf einen Gruppennamen, der mit A anfangen und mit D enden sollte. Nach Achmed und Alfred hieß der Kompromiss der Kinder „Abend“.

Gruppenleiterin Bärbel Schulze war ebenfalls zufrieden: „Die Kinder fanden trotz unterschiedlichem Alter, Geschlecht und kulturellem Hintergrund zu einer Gruppe zusammen.“