Langendreer. . Den neuen Namen „Nelson-Mandela-Schule“ sieht Schulleiter Bernhard Giese als große Herausforderung. Zur offiziellen Umbenennung kommt eigens Besuch aus der südafrikanischen Botschaft in Berlin. Schulfest umrahmt die offizielle Umbenennung

Die Sekundarschule Bochum-Ost an der Stiftstraße heißt nun Nelson-Mandela-Schule. Rund 300 Menschen, darunter viel örtliche Prominenz, kamen zum Schulfest, um der „Taufe“ beizuwohnen. Als besonderen Gast begrüßte Schulleiter Bernhard Giese Imran Simmins, den 1. Sekretär der südafrikanischen Botschaft in Berlin.

Giese übernahm auch den Aufschlag. „Wir wollten einen Schulnamen haben, der zu unserem Anspruch als Schule passt und der persönlichere Bezüge zulässt als der bisherige Name“, so sein Tenor. Gleichzeitig sei der Name Nelson Mandela eine Herausforderung: „Er steht für Antirassismus, Gerechtigkeit und vor allem Toleranz, die an unserer Schule gelebt wird und soll.“

„Nelson Mandela, der im vergangenen Dezember verstarb, hätte sich sehr darüber gefreut, dass eine Schule nach ihm benannt wird“, erklärte Imran Simmins im Anschluss. Die Gründe lieferte er gleich nach. „Schulbildung und existenzsichernde Löhne sah er immer als die Schlüssel für eine antirassistische, gerechte und demokratische Welt an.“ Für diese Überzeugung sei er auch 1964 für 27 Jahre ins Gefängnis gegangen. Nun sei er selbst stolz, so Simmins, hier bei etwas dabei zu sein, was Mandela wichtig gewesen sei.

Pokal von der Gesamtschule

Auch für Courage ausgezeichnet

Die Sekundarschule erhielt eine weitere „Auszeichnung“, die ebenfalls mit tatkräftigem Handeln verbunden ist: Sie wurde zur „Schule ohne Rassismus – mit Courage.“ An der Schule setzen sich die Schülerinnen Emma, Tabea und Janna zusammen mit Lehrer Lars Lauterbach und Sozialarbeiter Thomas Kraska aktiv dafür ein.

Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche hielt ein Grußwort und erinnerte an einen bedeutenden Ausspruch Mandelas: „Bildung ist die wichtigste Waffe, um die Welt zu verändern.“

Das Zusammenleben mit Menschen anderer Kulturen an der Schule blieb Thema. Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule überreichten der Schule den „Abraham-Pokal“ gegen Rassismus. Wiam, Umat und Mindam übergaben dazu – mit Erklärungen – einen Schulkalender zum Thema, einen selbst gebauten Pokal und eine Origami-Girlande an Giese und seine Schüler. Schülerin Alexandra untermalte das Prozedere mit einem japanischen Lied. Mit dabei: Rolf Geers (Städtischer Jugendring und Mitinitiator) und Gesamtschul-Leiterin Claudia Högemann, die erklärte: „Der Pokal fordert ohne Vorgaben zum aktiven Eintreten in der Sache auf.“ Praktische Beispiele waren deshalb in 2013/14 an ihrer Schule etwa der „Antirassismus-Kalender“ und die Auseinandersetzung mit der Kultur Japans.

Die Schüler Maxwell und Yassim vom Alice-Salomon-Berufskolleg setzen den krönender Abschluss des Schulfestes: Sie enthüllten im Beisein von Simmins und Giese ein fünf Meter breites und fast zwei Meter hohes Bild von Nelson Mandela im Schulfoyer. Dieses malten sie in ihrer Freizeit in der Gewerkstatt, mit der das Kolleg eine Kooperation für die praktische Ausbildung hat.