Werne. . Die Kirche muss für zwei Monate geschlossen werden.Die marode Holzbalken im Dach werden Stück für Stück erneuert.
Die Gerüste stehen schon eine ganze Weile entlang der Fassade der Herz-Jesu-Kirche in Werne. Doch jetzt ist klar: Sie werden noch lange dort stehen bleiben. „Die Herz-Jesu-Kirche muss leider für zwei Monate geschlossen werden“, teilt Gemeindereferent Marcus Steiner mit. Schuld ist ein Nagekäfer.
„Bei den schon lange geplanten Sanierungsarbeiten ist jetzt festgestellt worden, dass viele Balken im Dachstuhl morsch sind und ausgetauscht werden müssen. Die Käfer haben ganze Arbeit geleistet“, so Steiner, der für viele der Ersatz-Pastor der Gemeinde ist. Die Käfer seien zwar schon lange nicht mehr da, das morsche Gebälk stelle jetzt allerdings eine Bedrohung dar. Ab dem 1. Julib bleibt die Kirche also für rund zwei Monate geschlossen.
„Wir funktionieren unseren Gemeindesaal zur Notkirche um“, so Steiner, der inzwischen auch etliche unangenehme Anrufe tätigen musste: „Viele Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Auch ein Brautpaar musste ich vertrösten“, erzählt der 39-Jährige. Positiv sei aber, „dass, sich das Bistum klar für den Erhalt der Kirche“ ausgesprochen habe. „Nach so einem Fund hätte man auch sagen können: Das war’s. Zaun ums Denkmal, fertig“, weiß Steiner. „Wir haben aber das Signal bekommen, die Sanierung durchzuführen und danach den Kirchenbetrieb wie gewohnt wieder aufzunehmen“, erzählt der Gemeindereferent.
Jetzt müssten eben große Teile des Dachstuhls erneuert werden. „Es läuft so ab, dass jeweils fünf Meter lange Stücke des Dachs angehoben und die morschen Stellen ersetzt werden“, erklärt Steiner, der sich inzwischen an die Kontrollgänge in luftiger Höhe auf dem Gerüst gewöhnt hat. Eine Überraschung wartet aber noch auf die Gemeinde: „Wir wissen noch nicht, wie es um die Kirchturm-Spitze bestellt ist“, so Marcus Steiner. Alle bisher angerückten Kräne waren zu kurz, um sich einen genauen Überblick zu verschaffen.
Steiner: „Insgesamt können wir aber trotzdem von Glück sprechen, dass der Kirchturm und das abgedeckte Kirchendach keine größeren Schäden durch Sturm Ela davongetragen hat.“ Die Folie, die den Dachstuhl von innen feuerrot scheinen lässt, hat dem Unwetter Stand gehalten.
Fast genau so rot wie die Plane werden übrigens die neuen Dachpfannen, mit denen die Kirche gedeckt wird. Ein ungewohntes Bild für die Werner Kirchengängen, die ein dunkles Dach gewohnt sind. „Vorschrift des Denkmalschutzes“, weiß Steiner. Rot sei die ursprüngliche Farbe der Dachpfannen. „Über die Jahre hinweg sind sie durch die Witterung fast schwarz geworden“, so Steiner.