Langendreer. . „Langendreer hat’s“ will Radler und Fußgänger am Ende des „Rheinischen Esels“ in Empfang nehmen und mit einem Faltplan in den Stadtteil lotsen. Sie finden, dass Langendreer viel zu sehenswert ist, um einfach daran vorbei zu fahren. Der Anfang ist vielversprechend: Die ersten Flyer waren schnell vergriffen
Mit immer wieder neuen Ideen wartet „Langendreer hat’s“ auf, um auf den östlichen Zipfel der Stadt aufmerksam zu machen. Aktuell haben es die Macher des Stadtteilvereins auf die Nutzer des „Rheinischen Esels“ abgesehen. Bereits vor einem Jahr wurden zwei Schaukästen am Ende des Radweges an der Oberstraße und am Zuweg zum Ümminger See an der Wittener Straße installiert, um über Langendreer zu informieren. Seit zwei Wochen nun gibt es diese Informationen für interessierte Radfahrer und Fußgänger auch zum Mitnehmen.
An den Schautafeln wurde ein kleiner Zusatzkasten montiert, aus dem handliche Flyer entnommen werden können. „Viele Radfahrer sind etwas orientierungslos, wenn Sie an der Oberstraße ankommen. Ihnen wollen wir mit unserer kleinen Broschüre helfen und sie natürlich zu einem Umweg in unseren Stadtteil verführen“, erklärt Paul Möller.
Die Idee dazu kam Hans-Hermann Brunholt beim Joggen entlang des Langendreer Bachs. „Ich habe festgestellt, dass der Rad- und Wanderweg an den vielen schönen Seiten Langendreers vorbeiführt. Und das wollen wir nun ändern.“ Motto: Nicht nur durchfahren, sondern entdecken!
Der neue Flyer enthält neben einer aufklappbaren Karte von Langendreer auch zwei mögliche (und eingezeichnete) Routen durch den Ort. Beide führen vom „Rheinischen Esel“ zum Anschluss an den Ruhrtal-Radweg an der Wittener Straße. Die blaue Route führt über Haus Langendreer, Kulturbahnhof, Volkspark und Langendreer Bach zum Ümminger See, die orange Route nimmt die Dorf-Meile, die Christuskirche, den Carl-von-Ossietzky-Platz und den Alten Bahnhof mit. Angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten findet Hans-Hermann Brunholt wohl zurecht, dass Langendreer als bloße Transferstrecke viel zu schade ist.
Putzaktion im Sommer
Für den Sommer plant „Langendreer hat’s“ noch einige Aktionen: Stadtteilkonferenz (17. Juni), Interaktiver Waldspaziergang (21. Juni), Trödelmarkt (12. September) und, und, und.
Ein Event ragt dabei allerdings heraus: Am 29. August ist für den Tunnel am S-Bahnhof Waschtag. Die düster-schmuddelige Unterführung ist vielen Menschen in Langendreer ein Dorn im Auge. „Langendreer hat’s“ möchte mit einer gezielten Aktion darauf hinweisen und dadurch bewirken, dass der Tunnel mit Ende des dort aktuellen 310-Bauabschnitts auch endlich aufgehübscht wird. „Alle Gruppen auf dem Stadtteil sind aufgefordert, mitzuschrubben“, sagt Paul Möller. Prominente Unterstützung erfährt der Verein durch Comedy-Putzfrau Walli. Zeitgleich soll eine Unterschriftenaktion weiteren Druck auf die Verantwortlichen ausüben.
Dass die Broschüre, die auch einen geschichtlichen Hintergrund zum „Rheinischen Esel“ enthält, ankommt, ist bereits jetzt festzustellen. „Wir mussten die Kästen schon fünf-, sechsmal nachfüllen“, sagt Andreas Schmitt, der die Behälter zusammen mit Frank-Dagobert Müller konzipiert, angefertigt und befestigt hat. Gedruckt wurden zunächst 2500 Flyer. Preis: 100 Euro. Wenn es bei der großen Nachfrage bleibt, muss bald nachbestellt werden.
Auch Olaf Mette, der in Begleitung seiner radelnden Mutter Hannelore Mette (79) passend zum Pressetermin vorbei joggt, schnappt sich ein Exemplar und lässt sich von Andreas Schmitt die Idee erläutern. Der 49-Jährige ist begeistert: „Eine super Sache.“