Langendreer.. Bezirksvertretung Ost winkt geplantes DITIB-Kulturzentrum durch. Die Verwaltung erteilte bereits die Baugenehmigung. Türkisch-Islamische Gemeinde kann damit die erworbenen Lagerhallen an der Ümminger Straße 2c zu einem Kulturzentrum umbauen
„Der Drops ist gelutscht“ formulierte es Dirk Meyer, SPD-Fraktionssprecher im Bezirk, salopp. Gemeint war: Der geplanten Moschee am Alten Bahnhof steht nichts mehr im Wege. Die Baugenehmigung ist erteilt. Und auch die Politik hat keinerlei Einwände gegen das Kulturzentrum, das die Türkisch-Islamische Gemeinde (DITIB) an der Ümminger Straße 2c plant.
„Das Ergebnis ist positiv“, erklärte Dirk Meyer in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung. „Daran gibt es nichts zu meckern.“ Wenig prickelnd fand er jedoch, dass die Lokalpolitiker erst im Nachhinein von der bereits erteilten Baugenehmigung erfahren haben. Meyer: „Eigentlich war vereinbart, dass wir rechtzeitig über die weiteren Schritte in Sachen Moschee informiert werden.“ Lutz Kelling von der Bauaufsicht räumte ein, dass man es versäumt habe, Zwischenbericht zu erstatten.
Um dann jedoch über den aktuellen Stand zu berichten. So ist die Anfahrt zu dem Kulturzentrum nur über die Ümminger Straße vorgesehen, die Abfahrt dagegen über Colonia-/Frenkingstraße. Eine entsprechende Beschlussvorlage über die Verkehrsführung soll dem Bezirk aber noch vorgelegt werden.
Finanzierung über Spenden
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion besteht seit 1984. DITIB ist die Abkürzung für die türkische Übersetzung. In Bochum gibt es drei DITIB-Gemeinden.
Finanziert wird das geplante Kulturzentrum ausschließlich über Spenden der rund 150 Gemeindemitglieder. Steuermittel oder Zuschüssen werden nicht benötigt bzw. gefordert.
Neu gebaut wird am Alten Bahnhof nicht. Die Lagerhallen auf dem 15 300 Quadratmeter großen Grundstück werden umgebaut. Entstehen sollen dort Gebets- und Schulungsräume sowie ein Seminar- und ein Jugendraum.
Bereits Anfang Juli hatte die Türkisch-Islamische Gemeinde einen SPD-Infoabend genutzt, um über ihr Vorhaben zu informieren (wir berichteten). Schon damals beteuerten sie, kein Minarett bauen zu wollen, sondern lediglich ein Kulturzentrum. Und dieses nicht nur für sich selbst. „Wir wollen ein Miteinander. Hier sollen sich junge und alte Menschen aufhalten können“, erklärte Ibrahim Duman von der DITIB damals.