Werne. . Gut 500 Besucher gehen beir 17. Auflage des Rockkonzertes im Erich-Brühmann-Haus voll mit. Die sechs Rockbands heizen ihnen bis nach Mitternacht aber auch mächtig ein. Und das alles, ohne einen Cent Gage zu verlangen. Die Einnahmen fließen in gemeinnützige Projekte
Sechs Bands – gut sechs Stunden Pop- und Rockmusik mit Musik aus über fünf Jahrzehnten: Auch im 17. Jahr bot der „Werner Wahnsinn“ wieder ein besonderes Musikerlebnis. Die gut 500 Besucher im Erich-Brühmann-Haus hatten viel Spaß beim Zusehen, Zuhören und vor allem beim Mitmachen. Partystimmung pur also.
„Hier komme ich immer wieder gerne hin“, sagt Anne. „Ich mag die Bandbreite der Musik und freue mich darauf, was vor allem auch die neuen Bands so spielen.“ Seit den Anfängen in 1998 ist sie mit ihrem Mann Schorsch dabei. „Damals stand ich bei ,Just-4-Fun’ als Sängerin mit auf der Bühne“, erinnert sich gern. Später fotografierte Anne immer wieder die auftretenden Bands. Dabei entstanden viele tolle Bilder. Etwa von „Bielefeld Ahoi“.
„Wir sind die einzige Band, die bisher jedes Jahr hier gespielt hat“, erklärt deren Bassist und Leiter Klaus Greb stolz. Das ist nicht das einzig Besondere zur Band, die in diesem Jahr mit Stücken wie „Rock ‘n’ Roll Music“ (Chuck Berry), „Jackson“ (Johnny Cash) und „Schöner fremder Mann“ (Connie Francis) begeistert. „Meine Frau Ursula und ich hatten damals die Idee zu dieser Konzertnacht zu Gunsten von Kirina“, sagt er.
Sängerin mit eigenem Fanclub
Zu den Aktiven der ersten Stunde gehörten 1998 neben Geschäftsführer Lothar Schwachenwalde von der Kirchlichen Initiative für Arbeit der Kirchengemeinde Werne (Kirina), Kurt Mittag, Reinhold Koch und Kirina-Mitarbeiter Martin Kukies. Das heutige Patenprojekt (siehe Infobox) wird bis heute durch den „Werner Wahnsinn“ unterstützt.
Hinzu kommt die Jugendarbeit der „Offenen Tür“ im Hause, das die Hälfte der Einnahmen erhält. „Wir finanzieren damit zum Beispiel Teilnehmerbeiträge von Kindern für unsere Osterfreizeit in einer Woche. Manche Eltern können sich das nicht leisten“, erklärt Mitarbeiterin Andrea Stetefeld.
Sänger Chris tritt gleich mit zwei Gruppen auf
„Inzwischen stehen die ,Legal Eagles’ als vierte Band des Abends auf der Bühne. Mit „Schools out“ (Alice Cooper) startet Sänger Ralf Lieder durch. Für Sängerin Petra Sander, die beim dritten Lied „Because the Night“ (Patti Smith) vom Publikum gefeiert wird, gibt es eine besondere Freude: Ihre Freundinnen Anne, Heike, Andrea und Lea rollen das Transparent „Muttchen’s Fanclub“ aus.
Schüler während der Ausbildung begleiten
Die Arbeit mit und für Arbeitslose begann in der Kirchengemeinde Werne bereits 1983. Daraus entstand 2002 die Beschäftigungsinitiative „Kirina“.
Der heutige Schwerpunkt ist das Patenprojekt. „Wir begleiten mit unseren 30 ehrenamtlichen Paten 30 Schüler während der Berufsausbildung“, erklärt Geschäftsführer Lothar Schwachenwalde. Rund 40 Jugendlichen gelang es bisher dadurch, ihre Ausbildung abzuschließen und in den Beruf zu kommen.
Der Verein arbeitet intensiv mit der Werner-von-Siemens-Schule und den Stadtwerken zusammen.
Auch andere Musiker werden gefeiert. „Ich bin wegen Chris hier“, sagt Sybille aus Hattingen. „Der hat so eine tolle Stimme.“ Seinen Auftritt mit „Sabowski“ und den „Werner Wahnsinn“, den sie zum ersten Mal besucht, findet sie klasse.
Auch die Musiker sind begeistert. „Es ist ein tolles Erlebnis, mit ,Sabowski’ und ,Billy the Kid’ hier auf der Bühne zu stehen“, erklärt Chris Cassidy. Bei „Sabowski“ singt der gebürtige Ire seit November 2013 mit. Angetan ist auch Sängerin Kathi Schoofs von „Massive Beat“ aus Wesel. „Super Stimmung hier“, erklärt sie nach dem ersten Auftritt im Saal. Stimmt. Das Publikum tanzt, klatscht, singt, feiert.
Und freut sich schon jetzt auf den 18. „Werner Wahnsinn“.