Langendreer. Fünf Bands der drei Förderschulen am Leithenhaus in Langendreer bieten 200 begeisterten Zuschauern ein tolles Konzert. Die Schüler geben auf der Bühne alles und fühlen sich für ein paar Minuten wie Stars. Schade allerdings, dass es meist „nur“ Eltern, Verwandte und Lehrer waren, die zugeschaut haben

Aufgeregte Schüler, die hin und her laufen und miteinander quatschen. Begeisterte Eltern zücken Fotoapparate, Handys und Videokameras: Schulkonzerte haben immer ein gewisses Flair.

Das galt auch für das „5. Zentrums-Konzert“ im Förderschul-Zentrum Leithenhaus. Gut 200 Schüler, Eltern, Großeltern und Lehrer kamen zusammen, um anzufeuern und miteinander Party zu feiern. Die fünf Schulbands und eine Trommelgruppe aus allen drei Förderschulen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe boten gut 90 Minuten lang tolle Musik.

Den Anfang machte der Trommlernachwuchs aus der Klasse 2b der Schule am Haus Langendreer (Körperbehinderte): Arne, Arsemios, Sarah, Steffano, Serhat, Vanessa und Yunus starteten mit dem afrikanischen Lied „Kassimei manala“ (Schön, dass ihr da seid). Dafür nutzten sie selbst gebaute, bunt bemalte Trommeln aus Tontöpfen, die mehrfach mit gekleistertem Butterbrotpapier bespannt wurden. Klang gut.

„Das ist richtig cool“, befand im Anschluss Schlagzeuger Bedia von den „Crazy 6“, ebenfalls Haus Langendreer, zum Auftritt. Mit den beiden Keyboardspielern Theo und Lars, Sängerin Eve (Sängerin Saskia war krank) spielte er „Lasse reden“ (Ärzte), „Deine Schwächen (Silly) und „Kompliment“ (Sportfreunde Stiller). Vor allem das letzte Stück fand er gut: „Da konnte ich richtig trommeln.“ Keyboarder Theo hätte gerne noch „Wish you were here (Pink Floyd) gespielt: „Wir durften aber nur drei Stücke.“

Von den Toten Hosen bis Frida Gold ist alles dabei

„Nächstes Mal bringen wir mehr Songs mit“, erklärte Bassist Maurice von der „Hasselband“ (Hasselbrink-Schule) am Ende des Auftritts mit Hendrik, Kim, Mechti, Nils, Pascal und Robin. Mit „Zombie“ (Crawnberrys) und „An Tagen wie diesen“ (Tote Hosen) waren sie dabei. Das klang schon gut, obwohl die Band unter der Leitung von Robert Mangel (Musikschule) erst im Dezember zusammenfand.

Schulleiterin lobt das Miteinander

„Das Miteinander zwischen unseren Schulen klappt seit Jahren hervorragend“, freut sich Schulleiterin Renate Printzen von der Schule am Leithenhaus. Das inzwischen 5. Zentrums-Konzert seit 2010 zeige das.

Das staatlich geforderte Miteinander von „Behinderten“ und „Nicht-Behinderten“ wurde beim Konzert hingegen noch nicht gelebt: Kaum ein Besucher kam von außen hinzu. Es blieb eine „interne“ Veranstaltung.

Die „Rockenden Hörgeräte“ (Schule am Leithenhaus) sowie „Rockfetz“, und „School’s out“ (Schule am Haus Langendreer) rockten und spielten fröhlich weiter mit bekannten Hits. Etwa „Perfekte Welle“ (Juli), „Noch kurz die Welt retten“ (Tim Bendzko) und „Wovon sollen wir träumen“ (Frida Gold). Die integrative „Universal Band“ von der Musikschule folgte, bis am Ende alle Musiker zusammen „Always on the run“ (Lenny Kravitz) anstimmten. Theo spielte dabei ein Solo auf dem Keyboard.

„Das hat Spaß gemacht“, zog am Ende Trompeter Mario von „Rockfetz“ lachend, aber müde sein Fazit. Seine Eltern Sigrun und Nenad schoben ihn dann im Rollstuhl stolz nach Hause.