Laer. . Der Zusammenschluss örtlicher Vereine und Verbände will nicht mehr unter sich bleiben und heißt künftig auch Bürger bei den regelmäßigen Treffs willkommen. Einstimmiger Beschluss bei der jüngsten Sitzung. Ab Juli erhält also auch die Öffentlichkeit Einlass in die Runde
Am Ende waren sich alle einig: Die Laersche Runde, ein Zusammenschluss örtlicher Vereine und Verbände, der sich regelmäßig zum Austausch trifft, will sich den Bürgern komplett öffnen. Ein entsprechender Tagesordnungspunkt wurde jetzt einstimmig beschlossen.
Damit wird umgesetzt, was einige Bürger bei einem WAZ-Leserstammtisch im letzten Jahr forderten: Nämlich Zutritt zu dieser „geschlossenen Gesellschaft“ gewährt zu bekommen. Eine erste Öffnung der Laerschen Runde fand im Oktober statt (wir berichteten). Damals nutzte eine Handvoll Laersche das Angebot. Danach lief wieder alles wie gewohnt – und die Vereinsvertreter waren bei ihren Treffs unter sich.
Der aktuelle Vorstoß, dies zu ändern, kam von Stephan Kosel, Leiter des evangelischen Kinder- und Jugendzentrums Laer. „Wir sollten uns weiter öffnen und für mehr Transparenz sorgen“, so sein Vorschlag. „Schließlich passiert hier ja nichts Geheimes.“
Viele Neuigkeiten, die auch für die Öffentlichkeit interessant sind
In der Tat. Die Neuigkeiten aus den Vereinen, die hier vorgetragen werden, dürften durchaus auch für die Öffentlichkeit interessant sein: Etwa, dass die Verfüllung des Unterbodens der ev. Kirche abgeschlossen ist und günstiger als gedacht war; dass der TSV Laer einen enormen Mitgliederschwund zu beklagen hat; oder dass Apotheker Walter Wolf plant, einen Info-Fernseher in ein Schaufenster zu stellen, um per Bildschirm auf Veranstaltungen in Laer hinzuweisen.
Verstärkung gesucht
Eine besondere Ehre wird Laer in diesem Jahr zuteil: Mit dem Bürgertag am Mittwoch, 24. Juni, wird die 37. Bürgerwoche Ost eingeläutet. Dazu hat sich Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz angekündigt. In der Laerschen Runde geht nun aber ein wenig die Angst um, sich zu blamieren. Denn die Bereitschaft, sich an diesem Bürgertag zu beteiligen, hat innerhalb des Stadtteils stark nachgelassen. Deshalb suchen die Vereinsvertreter noch Mitstreiter, um gleich zu Beginn der Bürgerwoche mit einem tollen Programm auf und um den Lahariplatz „so richtig einen rauszuhauen“ und Bochum zu zeigen, dass es die Laerschen verstehen, Feste zu feiern.
„Es ist toll, dass die Bezirksvertretung die Bürgerwoche finanziert“, findet Stephan Kosel. „Es gibt für uns Vereine keine einfachere Form, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wir müssen aber auch mitmachen.“
Möglich ist es, sich auf der Bühne oder aber mit einem Stand auf dem Lahariplatz zu präsentieren. Interessenten können sich noch bis Ende März melden.
Stephan Kosel hält die Laersche Runde demnach auch für „eine ideale Möglichkeit, sich über das Leben im Stadtteil zu informieren.“ Die Runde könne ja weiter funktionieren wie bisher, „nur halt offener“. Walter Wolf bemerkt in diesem Zusammenhang, dass er die erste offene Sitzung „gelungen und wiederholunsgwürdig“ fand. Denn: „Ich hatte den Eindruck, dass alle von uns an diesem Tag etwas besser vorbereitet waren.“
Menschen ernst nehmen
Auch Erika Kolbus-Knaak (SPD) plädiert für eine komplette Öffnung: „Ich halte es für wichtig, dass wir die Menschen vor Ort ernst nehmen.“ Denn ernst genommen fühlten sich einige Laersche damals nicht gerade. Die erste offene Laerschen Runde kam dementsprechend gut an. Und die, die da waren, signalisierten, gerne wiederkommen zu wollen. Dazu besteht nun die Möglichkeit, zumal am Ende auch ein Skeptiker von damals, Wolfgang Lehmann (SPD), einsieht: „Es profitieren ja alle davon.“ Ganz bestimmt.