Altenbochum. . Mehr Sportabzeichen als Edda de Corte – es sind 40 – hat beim TV Frisch-Auf Altenbochum niemand. Und damit das auch so bleibt, gibt sie weiter Gas. Natürlich um fit zu bleiben. Aber auch, weil ihr die Männer auf den Fersen sind. Und die, so de Corte, will sie auf keinen Fall überholen lassen . . .
Der Sport ist ihr Leben. Bis zu fünf Mal die Woche zieht es Edda de Corte in den Weitmarer Schlosspark, um ein paar Runden zu laufen. Schwimmtraining kommt noch hinzu. Die 73-Jährige macht das nicht nur, um fit zu bleiben. Klar, das steht natürlich im Vordergrund. Aber de Corte hat noch ein anderes Ziel vor Augen: ihr 41. Sportabzeichen.
40 Auszeichnungen hat sie schon. So viele wie niemand sonst in ihrem Sportverein, dem TV Frisch-Auf Altenbochum. Damit das auch so bleibt, gibt Edda de Corte weiter Gas und sportelt fleißig. „Ich muss aufpassen, dass die Männer mich nicht einholen“, lacht sie. „Einige sind mir auf den Fersen. Also muss ich dran bleiben.“
Dass sie das tun wird, daran besteht kein Zweifel. Ein Jahr ohne Sportabzeichen ist für Edda de Corte ein verlorenes Jahr. Selbst von Verletzungen lässt sie sich nicht von ihren sportlichen Zielen abbringen. „Als ich mir letztes Jahr einen Meniskusriss zugezogen hatte, habe ich die Laufdisziplin einfach gegen Schwimmen ausgetauscht. Ging auch.“
Die Trimm-Dich-Welle in den 70ern zog sie mit
Die Trimm-Dich-Welle in den 70er Jahren war es, die Edda de Corte zum Sport zurück führte. „Ganz früher habe ich schon beim Turnverein des FC St. Pauli geturnt“, blickt die gebürtige Hamburgerin zurück. 1971, mit 31 Jahren, trat de Corte dem TV Frisch-Auf Altenbochum bei. Und hält ihm bis heute die Treue. Das erste Sportabzeichen errang sie 1973. „Damals waren Bronze-, Silber- und Goldabzeichen noch alters-, nicht leistungsabhängig“, erklärt sie. Das erste Gold gab es für sie erst mit 36.
Der Osten als Handlungsschwerpunkt
Schon im letzten Jahr gab es ein ähnliches Studienprojekt im Bochumer Osten. Damals in Werne. Nun ist Laer an der Reihe. „Das liegt daran, dass die Stadt den Osten derzeit als Handlungsschwerpunkt sieht“, erklärt Seminarleiterin Svenja Grzesiok.
Für die Recherche im Vorfeld der Umfrage waren die Studenten selbst verantwortlich. Da galt es, sich in die Historie Laers und aktuelle Themen (Opel, Ostpark) einzulesen. Ganz zu Beginn standen Exkursionen, um Laer besser kennen zu lernen.
„Die Prüfer waren schon streng damals“, erinnert sich Edda de Corte. Eine Zehntel zu langsam – schon musste man noch mal antreten. Heute ist die Seniorin selbst Prüferin. Inzwischen auch schon seit 30 Jahren. So hart wie ihre Vorgänger sieht sie sich nicht. De Corte bleibt einem Prüfling zuliebe auch gerne mal etwas länger auf dem Sportplatz. Gleichwohl: „Die Leistungen müssen auch bei mir stimmen“.
Volker Nebel, Pressemann des TV Frisch-Auf Altenbochum, lobt Edda de Cortes Engagement in höchsten Tönen: „Sie ist ein absolutes Vorbild, steht bei Wind und Wetter auf dem Sportplatz und motiviert die Sportler. Selbst bei Regen, wenn vielleicht niemand zum Training kommt, ist sie draußen und bereitet alles vor. Wir sind froh, sie zu haben.“
Es ist schwer geworden, den Nachwuchs zu begeistern
Für Edda de Corte ist dieser Einsatz selbstverständlich. Traurig findet sie nur, dass es so schwer geworden ist, den Nachwuchs auf den Sportplatz zu bekommen. Umso wichtiger, dass sie selbst mit gutem Beispiel voran geht. „Keine Frage, es macht mir doch Spaß.“ Nach den Osterferien geht es wieder los. Dann führt Edda de Corte wieder viele Sportler zum Sportabzeichen. Und nimmt dazu ihr 41. fest ins Visier. Die Männer lauern ja . . .