Ehrenamtliche Helfer wollen „Zweigstelle“ der Wattenscheider Tafel errichten.Start 1. März: „Wir geben den Leuten, was wir haben“

Laer. Eine Lebensmittelausgabe der Wattenscheider Tafel gibt es ab Samstag, 1. März, auch im Ortsteil. Sozialarbeiter Stefan Kosel vom evangelischen Jugendhaus, Helga Neumann (Vorsitzende der Ev. Frauenhilfe) und die langjährige Kirchmeisterin Jutta Jacobi klärten das beim Informationsgespräch mit rund 20 ehrenamtlich Aktiven im Gemeindehaus ab.

„Bei den ersten Malen werden Mitarbeiter der Tafel uns dabei unterstützen“, erklärte Kosel, der im Projekt federführend ist. Dabei gehe es vor allem darum, in welcher Form die Bedürftigkeit der Besucher erfaßt werden soll. Der Leiter der Offenen Tür: „Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass diese vorliegt, und geben den Leuten, was wir haben.“ Die vorwiegend älteren Helfer nickten zustimmend.

Anteil an der Gemeindearbeit

Ein weiteres Thema war die Organisation der Lebensmittelverteilung. Jeweils mindestens sechs Helfer trugen sich dafür in Listen für die ersten Termine zwischen Anfang März bis Samstag, 5. April, ein. Eine Telefonliste ging zudem herum, damit im Notfall Ersatzleute kommen können. Seniorin Maria Schmitt gehört zu den neuen Aktiven. „Ich setze mich für die Tafel aus Dankbarkeit ein“, betonte sie. Mitte der 50er Jahre sei ihre Familie (fünf Kinder plus Eltern) von einer Ordensschwester im St. Joseph Krankenhaus mit Lebensmitteln unterstützt worden, als ihr Vater, ein Bergmann,.nach einem Unfall dort lag.

Gerne will auch Monika Ackermann helfen. „So kann ich Menschen unterstützen, denen es schlechter geht als mir. Das ist mein Anteil an der Gemeindearbeit“, erklärte sie.

Vor dem aktuellen Helfertreffen unterstützte das Presbyterium der Gemeinde dieses soziale Engagement. Per Beschluss übernahm es die Aktion als Gemeindegruppe, so dass alle aktiven Unterstützer nun versicherungsrechtlich abgesichert sind. Gleichzeitig machte die Gemeindeleitung deutlich, dass die Aktion für die finanziell in der Krise steckende Gemeinde nichts kosten darf, so Kosel.

Die Vorarbeiten für die Tafel reichen bis September 2013 zurück. „Beim Gemeindefest haben wir schon die Leute informiert, dass wir das planen“, erinnerte sich Jutta Jacobi. Neumann: „Stefan Kosel brachte die Sache in unserer Frauenhilfe“, ergänzt Neumann. „Ich halte die Sache für wichtig und sinnvoll. Zwei Stunden pro Woche kann ich gut dafür einbringen.“

Manfred Baasner, der Chef der Wattenscheider Tafel, war im Dezember zu Besuch. 35 Leute kamen und erklärten ihre Bereitschaft, mitzumachen. Auf so viele Leute können Kosel, Jacobi und Neumann auch heute noch zurückgreifen. Kosel: „Wir schaffen mit der Tafel eine soziale Plattform im Stadtteil, wo Menschen Fuß fassen können.“