Werne. . Lokalpolitiker befürworten den Neubau des Discounters am Werner Hellweg und geben dem Bebauungsplan grünes Licht. Sie hoffen auf einen positiven Effekt gerade für die kleineren Geschäfte in Werne. Anwohner erhalten als Interessensausgleich Baurecht auf ihren Grundstücken

Wenn es nach der Bezirksvertretung Ost geht, steht einer Verlagerung des Aldi-Marktes am Werner Hellweg von Hausnummer 502 schräg gegenüber zu Nummer 517-521 nichts mehr im Wege. Auf ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr gaben die Lokalpolitiker gestern grünes Licht für den Bebauungsplan 926, der allerdings auch noch abschließend die Hürde Rat (20. Februar) nehmen muss. Dann – einen positiven Beschluss vorausgesetzt – kann Aldi einen erneuten Bauantrag stellen.

Auf bis zu 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche kann sich Aldi an dem neuen Standort, wo seit langer Zeit aufgrund erfolgreicher Nachbarschaftsklagen (wir berichteten) die Bagger still stehen, breit machen. 89 Parkplätze stehen den Kunden zur Verfügung. „Die Realisierung ist ein wichtiger Baustein im zentralen Versorgungsbereich“, sagt Stadtplaner Kai Müller. Bei der Aufstellung des Bebauungsplans sei versucht worden, die Belange der Nachbarn zu berücksichtigen. Zwei bis vier Meter hohe Schutzwände, die eingegrünt werden, sollen die Anwohner vor Lärm schützen.

Auch Baurecht für die Anwohner

Die gute Nachricht für die künftigen Aldi-Nachbarn: Im Bebauungsplan soll – wie berichtet – auch für die Nachbargrundstücke an der Heroldstraße die Errichtung zusätzlicher Wohngebäude in zweiter Reihe ermöglicht werden, so dass laut Verwaltung „ein gerechter Interessensausgleich zwischen den Grundstückseigentümern erfolgt“. Zudem soll auf dem verbleibenden, unbebauten städtischen Grundstück eine Bauzeile für Einzelhäuser ermöglicht werden. Was wiederum die dortigen Anwohner vom Nörenbergskamp auf den Plan ruft. Sie befürchten, dass die geplanten freistehenden Häuser (ein Geschoss plus Dachgeschoss mit bis zu 45 Grad Dachneigung) zu hoch ausfallen könnten. Eine Beeinträchtigung für die davor stehenden Häuserreihen sieht Stadtplaner Kai Müller allerdings nicht.

„Davon profitieren auch die kleineren Läden“

Die Lokalpolitiker befürworten den Umzug des Aldi-Marktes. „Das kann nur eine positive Auswirkung auf den Stadtteil haben“, hofft Katharina Schubert-Loy (Grüne) auf den Discounter als Magneten für mehr Kaufkraft. „Davon profitieren auch die kleineren Läden“, ist sie überzeugt. Natürlich sei es für die unmittelbaren Anwohner nicht schön, einen Discounter vor der Nase zu haben, aber da müsse man eben abwägen. „Letztlich ist es für die Bürger in Werne wichtig, dass der Aldi am Hellweg bleibt.“