Langendreer.. Kath. Gemeinde Langendreer lädt im Advent wieder zur „Frühschicht“ ein:Ab 6 Uhr wird gesungen und gebetet, im Anschluss dann gemeinsam gefrühstückt
Es ist früh. So richtig früh. 6 Uhr am frostigen Mittwochmorgen. Viele Bochumer drehen sich in diesem Moment in ihrem kuscheligen Bett vielleicht noch einmal um, da herrscht in der Kirche von St. Bonifatius schon munteres Treiben. 35 katholische Gemeindemitglieder haben sich zu dieser doch eher unchristlichen Zeit in einem Stuhlkreis um den Altar versammelt und lauschen den Worten von Pastor Michael Kemper. Die „Frühschicht“ hat begonnen . . .
„Frühschicht“ – so nennt die katholische Gemeinde Langendreer das Jahr für Jahr wiederkehrende Angebot, je dreimal in der Fastenzeit vor Ostern und im Advent einen Gottesdienst in „aller Herrgottsfrühe“ zu feiern und sich anschließend mit einem gemeinsamen Frühstück zu stärken. Los ging es am 4. Dezember in St. Marien, gestern war St. Bonifatius an der Reihe und nächsten Mittwoch ist St. Ludgerus in Kaltehardt die dritte und letzte Station.
Michael Kemper bezeichnet es in seinen ersten Worten als „abenteuerlich“, sich so früh auf zur Kirche zu machen und spannt damit den Bogen zum Thema der drei Gottesdienste, die sich alle mit Abenteuern beschäftigen. „Abenteuer heißt im Englischen Adventure, und in diesem Wort sei Advent enthalten“, erklärt Kemper, weshalb dieses Thema durchaus in die besinnliche Zeit passt. Es folgen abwechselnd Wortbeiträge zweier Gemeindemitglieder und des Pastors, Gesang, der von Organist Klaus-Peter-Maria Gelissen begleitet wird, und Gebete. Am Ende reicht Michael Kemper allen Anwesenden die Kommunion und lässt zu guter Letzt einen Kelch mit „Wort-Gottes-Visitenkarten zum Mitnehmen“ herumreichen.
Per Fahrgemeinschaft nach St. Bonifatius
Nach einer kurzen Sporteinheit – Wegtragen der Stühle – geht’s vom besinnlichen Teil direkt über in den gemütlichen. Im benachbarten Gemeindehaus duftet es schon nach warmen Brötchen und heißem Kaffee, der wahre Wunder bewirkt. „Eben war’s ja noch bedächtig, aber hier sind plötzlich alle wach“, lacht Silvia Bärens, die sich mit anderen Gemeindemitgliedern von St. Marien per Fahrgemeinschaft auf nach St. Bonifatius gemacht hat.
Eine Idee der Jugend
Die Idee der „Frühschicht“ sei in den 70er Jahren entstanden, erklärt Rosemarie Neubauer, eine Frau der ersten Stunde. Damals war das eine Initiative von Jugendlichen, die inzwischen natürlich selbst in die Jahre gekommen sind. Vom Nachwuchs ist heute nicht viel zu sehen: Christine Schlüter (23) und Pascal Lelitko (21) fallen aufgrund ihres Alters schon ein wenig aus dem Rahmen. Wohl fühlen sie sich trotzdem: „Es ist eine gemütliche Runde.“ Für Katharina Makel aus St. Marien ist die „Frühschicht“ ein wunderbarer Beginn des Tages: „Da macht mir dann auch das frühe Aufstehen nichts aus. Im Gegenteil: Ich fühle mich jetzt regelrecht beschwingt.“
Info: Die dritte und letzte „Frühschicht“ der kath. Gemeinde Langendreer findet am Mittwoch (18.12.) um 6 Uhr in St. Ludgerus, Kaltehardtstraße, statt. „Viele von uns besuchen alle drei Gottesdienste“, weiß Silvia Bärens. Wegen der Gemeinschaft. „Und jede Veranstaltung ist auf ihre Weise spannend.“