Langendreer. . Mit dem Ende des Projekts „Mit Senioren – für Senioren“ öffnet die Stadt Bochum jetzt in Langendreer ihr neues Seniorenbüro Ost – Ziel ist Aufbau eines neuen Netzwerks im Stadtteil
Anna Haas kann beruhigt sein: Das Leben der 81-Jährigen wird sich nicht noch einmal drastisch verändern. Das allerdings hatte die zierliche Seniorin aus Langendreer befürchtet, als sie vom bevorstehenden Ende des Projekts „Mit Senioren für Senioren – gemeinsam aktiv“ erfuhr. „Doch als mir Frau Engel vom Roten Kreuz versichert hat, dass es kein Abschied, sondern ein Neubeginn wird, da war ich beruhigt. Für uns bleibt alles wie es war.“
Keine Trauer – trotz Streuselkuchen
So war gestern Nachmittag auf der kleinen Feier im Ladenlokal Am Stern, Hohe Eiche 12, – trotz des Streuselkuchens – auch nichts zu spüren. Vor drei Jahren hatten sich das Bochumer Sozialamt und das DRK an „Von Senioren – für Senioren“ beteiligt. Elf Städte machten mit, gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen.
Der Anfang war nicht leicht, Startschwierigkeiten lauerten überall. „Die erste Qualifizierung war gräuslich“, erinnerte sich gestern Johanna Radandt vom städtischen Seniorenbeirat. Gemeinsam mit Kathrin Engel (DRK), die sie zuvor gar nicht kannte, sollte sie als „Trias-Team Bochum“ das Projekt anschieben. Doch der Titel sagt es schon: Einer fehlte im Bunde. Erst als die Stadtverwaltung mit Hasan Kani Yilmaz das Trio komplettierte, nahm das Projekt Fahrt auf. „Bei eisiger Kälte standen wir Gründonnerstag auf dem Markt. Eine Frau wollte Fisch kaufen und landete dann bei uns“, erinnerte sich Johanna Radandt. Inzwischen treffen sich 17 selbst organisierte Gruppen bei Spiel und Sport, Fotografie, Tanz oder Stammtisch.
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Doch diese Geschichten liegen schon knapp drei Jahre zurück. Jetzt blicken die Senioren nach vorn. Wichtig für sie: Das erst im Juni bezogene und selbst renovierte Ladenlokal, Hohe Eiche 12, am Stern bleibt den Senioren erhalten, heißt aber künftig „Seniorenbüro Ost“. Hier arbeitet mit Rita Kosthaus eine Sozialarbeiterin des Fachdienstes Alten- und Behindertenhilfe der Stadt. „Der Wechsel vom Zentrum in den Osten fällt mir nicht schwer. Kathrin Engel und ich starten als Team“, kündigte sie an. „Sehen Sie es als Beförderung!“, riet ihr ein Mitglied der Seniorengruppe. Neben der Beratung zu Fragen rund um das Alter, der Einzelfallhilfe, werden sie sich dem Aufbau von kleinräumigen Netzwerken im Stadtbezirk und der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements widmen. Pfarrer Joachim Gentz bot seine – weitere – Unterstützung zu.
Anna Haas nahm es zufrieden auf. Sie kann sich weiterhin in diesem Kreis geborgen fühlen.