Ost.. Durch die Neuaufstellung mit den sechs Seniorenbüros wird es im nächsten Jahr auch acht Begegnungsstätten weniger geben. Langendreer als Vorzeige-Projekt


Die Zahl der Altenzentrums-Besucher, die Groll gegen die Stadt hegen, wächst. Vielen wird ihr Treffpunkt genommen; die Stadt finanziert Begegnungsstätten nicht mehr, die bislang von Wohlfahrtsverbänden betreut werden. Insgesamt wird es ab nächstem Jahr acht Begegnungsstätten weniger geben, weil sich die Wohlfahrtsverbände dort herausziehen. Einige können erhalten bleiben, weil andere Vereine in die Bresche springen, wie etwa in Grumme, wo der Sportverein DJK Preußen bereits seit einigen Monaten die Betreuung übernimmt.

Dies ist der Neuaufstellung der Seniorenarbeit geschuldet, die ab Januar nächsten Jahres dezentral in den Stadtteilen verortet werden soll. Sechs Seniorenbüros werden als Quartierszentren im Schulterschluss von Stadt und Verbänden angesiedelt. „Reine Sparmaßnahme“, so kritisieren auch Bezirks-Politiker. Tatsächlich werden für das Projekt keine zusätzlichen personellen Kräfte rekrutiert werden können, zumindest aber auch nicht weniger als vorher.

Bis auf den Norden stehen die Standorte bereits fest. Stadt und Diakonie werden für Mitte an der Heuversstraße 2 sich insbesondere den Schwerpunkten Migranten, Demenz und Kooperation mit der jüdischen Gemeinde als zweitem Standort widmen. In Wattenscheid geht es mit der Caritas um multikulturelle Angebote, in Süd (Querenburger Höhe) mit der Ifak ebenfalls um Integration (besonders auch russischsprachiger Migranten) und Verzahnung mit dem Hustadttreff. Mit der Awo (Hattinger Straße 787) soll im Südwesten der Fokus auf bürgerschaftlichem Engagement und dem Pilotprojekt Patientenbegleitung liegen.

Noch kein Standort im Norden

Das DRK ist im Osten (Hohe Eiche 12) fest verankert durch das jetzt auslaufende Modellprojekt „Mit Senioren für Senioren“. Überdies sollen die Alzheimerhilfe und die Rosa Strippe einbezogen werden.

Begegnungsstätten liegen zu dezentral

Für Nord wird noch eine Adresse gesucht: Birgit Dietinger vom Sozialamt, die die Umstrukturierung der Seniorenarbeit seit langem vorbereitet: „Die bisherigen Begegnungsstätten eignen sich zumeist nicht, weil sie zu dezentral liegen. Überdies soll das Büro barrierefrei erreichbar sein.“ Fest steht nur, dass das Büro in Gerthe eingerichtet werden soll. Dort wollen die Psychosozialen Hilfen Bochum einen „Runden Tisch“ aufbauen, mit dem Stadtteilladen Grumme als zweitem Standort kooperieren und Netzwerke initiieren.

Bisher nur eine zentrale Anlaufstelle

Bislang gab’s für Senioren allein im BVZ eine zentrale Anlaufstelle als Hilfe in behördlichen Belangen. Mit den neuen Büros in den Stadtteilen sollen sich die älteren Bürger nicht nur in allen Fragen der Pflege, Betreuung, Grundsicherung, Pflegegeld, und Haushaltshilfen beraten lassen können. Dank der Mitarbeit der Wohlfahrtsverbände werden sie auch in ihren Freizeitbedürfnissen wahrgenommen.

Seniorenbüros sollen Starthilfe geben

Eine Quartiersentwicklung kann aber nicht durch die Stadt finanziert werden. Vielmehr sollen die Seniorenbüros Starthilfe geben, wobei auf das Engagement weiterer Partner und auch der Senioren selbst – Vorbild ist das Modellprojekt Langendreer – gesetzt wird.

Zwei große Veranstaltungen geplant

In die Arbeit der Seniorenbüros soll auch eine kostendeckende Durchführung von Seniorenveranstaltungen eingebettet werden; zudem ist vorgesehen, zwei größere Veranstaltungen zentral im Ruhr-Congress oder in der Stadthalle Wattenscheid anzubieten.