Laer. . Auftritt in Laer ist für Hennes Bender ein echtes Heimspiel

Dieser Auftritt ist eine echte Seltenheit. Denn eigentlich meidet Hennes Bender in Bochum das Rampenlicht. „Ich bin hier geboren, ich wohne hier, hier will ich Privatmensch bleiben“, sagt der Comedian. Für „sein“ Laer jedoch machte Bender jetzt eine Ausnahme. Als die neu gegründete Stadtteilinitiative ihn fragte, ob er zum „Historischen Abend“ kommen wolle, sagte Bender spontan zu und verzichtete zudem auf Honorar – „aus Liebe zu meinem Stadtteil.“ Denn Hennes Bender ist in Laer – an der Große Weischede-Straße – aufgewachsen.

Gemeinsam mit Horst Wenke, der zahlreiche alte Aufnahmen des Stadtteils mitgebracht hat, und den 100 Gästen unternimmt Hennes Bender an diesem Abend im ausverkauften ev. Gemeindehaus einen spaßigen Ausflug durch die Historie Laers. Bender wohnt inzwischen in Altenbochum. „Ich bin aber immer noch oft in Laer“, sagt er. Sei es um Freunde zu besuchen, oder sich bei Horst Wenke – der letzte Frisör von Laer – die Haare schneiden zu lassen.

Foto für Foto geht das Moderatoren-Duo Bender/Wenke durch. Die alte Mühle Wittler ist zu sehen, die Zeche Dannenbaum, ein Schützenfest von 1900, die frühere Schmiede Stemman, der Güterbahnhof oder auch eine prunkvolle Schützenkönigsparade vor dem ehemaligen Kino. „Konrad Adenauer ist mal durch Laer gefahren“, erzählt Horst Wenke.

Adenauer fuhr durch Laer

Hennes Bender erinnert sich eher daran, dass Marius Müller-Westernhagen im Ortsteil gedreht hat. Und natürlich an Opel. Die Ansiedelung des Autoherstellers habe Laer sehr verändert, bedauern viele Anwesende. „Ich kann mich vor allem an eines erinnern: Parkplätze!“, sorgt Bender dennoch für Lacher. Seine Eltern arbeiteten bei Opel und sind seinerzeit aus Hessen nach Bochum gezogen.

Gödecke gab Bender Nachhilfe

Hennes Bender macht der Abend sichtlich Spaß. Nach der historischen Reise mischt er sich unters Publikum und trifft viele gute, alte Bekannte. Etwa seine Mathe-Nachhilfelehrerin, Landtagspräsidentin Carina Gödecke. Rot läuft er an, als er seine Lehrerin Dorle Steyer aus versehen duzt. Sie erzählt, wie Hennes früher mit einem Tonbandgerät auf sie zukam und fragte: „Was halten Sie vom Frühling?“ Ein älterer Herr deckt auf, dass Hennes gerne mal Klingelmännchen spielte.

Auch aktuelle Themen

Zum Schluss schlägt Hennes Bender den Bogen zu aktuellen Themen. Opel, klar, aber auch den Ostpark spricht er an: „Ich kämpfe mit dafür, dass dort vernünftig gebaut wird.“ In Altenbochum, aber auch in Laer. „Laer“, sagt Bender, „ist für mich eine sehr emotionale Angelegenheit.“

Info: Jeden Dienstag eines Monats trifft sich die Stadtteilinitiative Laer im ev. Gemeindehaus, Grimmestraße 4. Nächster Termin: 3. Dezember, 19.30 Uhr. Hier entstand auch die Idee zum „Historischen Abend“. Horst Wenke: „Viele wussten nicht, was früher in Laer passiert ist. Das wollten wir ändern.“