Werne. . Bebauungsplan soll Discounter den Weg ebnen – falls niemand klagt
In den geplanten Aldi-Neubau am Werner Hellweg kommt Bewegung. Trotzdem kann es noch eine Weile dauern, bis der Discounter steht. Um Aldi den Weg zu ebnen, hat die Verwaltung extra einen Bebauungsplan (Nr. 926) aufgestellt. Frühestens im Frühjahr soll er laut Stadtplaner Kai Müller fertig sein und öffentlich ausgelegt werden. Dann könne Aldi einen neuen Bauantrag stellen.
Ob dann auf dem Brachgelände zwischen Willy-Brandt-Gesamtschule und Heroldstraße die Bagger auch wieder gestartet werden können, steht noch in den Sternen. „Das hängt davon ab, ob die ganze Angelegenheit nicht wieder vor Gericht landet“, ist Kai Müller eher skeptisch. Bisher sorgten Klagen aus der Nachbarschaft nämlich dafür, dass die Bauarbeiten immer wieder gestoppt wurden (wir berichteten).
Knackpunkt: Der hintere Teil des Geländes war als Wohngebiet ausgewiesen, in dem ein Lebensmittelmarkt der ursprünglich geplanten Größe (mit 137 Stellplätzen) nicht zulässig ist. Auch eine abgespeckte Variante wurde erfolgreich beklagt.
Aus Wohngebiet wird Sondergebiet
Der neue Bebauungsplan soll nunmehr die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Aldi-Ansiedlung schaffen. Er weist die Fläche jetzt nicht mehr als Wohngebiet, sondern als Sondergebiet aus. „Damit haben wir das Baurecht geändert“, erklärt Kai Müller. Zudem könne Aldi unter den neuen Rahmenbedingungen wieder größer planen. Bis zu 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche seien möglich, so Müller.
Grünes Licht für Bebauung der Anwohner
Gute Nachricht für die Nachbarschaft. Nach Vorliegen des Lärmschutzgutachtens soll im Bebauungsplan auch für die Nachbargrundstücke an der Heroldstraße die Errichtung zusätzlicher Wohngebäude in zweiter Reihe ermöglicht werden. Zuletzt waren entsprechende Bauanfragen von der Verwaltung abgelehnt worden. Auch auf dem verbleibenden, unbebauten Grundstück soll eine Bauzeile für Einzelhäuser ermöglicht werden.
Info: Ein Interesse des Drogeriemarktes Rossmann, an Stelle des jetzigen Aldis einen Neubau zu errichten, ist nicht mehr als ein Gerücht. „Wir befinden uns nicht in Verhandlungen und solche sind auch nicht geplant“, so Rossmann-Pressesprecher Stephan-Thomas Klos auf WAZ-Anfrage.