Langendreer. Neue Leiterin Susanne Grimberg will die Bibliothek verstärkt in den Stadtteil einbinden und die Leselust fördern. Erst bei den Kleinen, dann bei den Großen

„Unser Ziel ist es, uns so in den Stadtteil einzubinden, dass wir nicht mehr wegzudenken sind“, erklärt Susanne Grimberg zur zukünftigen Ausrichtung der Stadtteilbibliothek an der Unterstraße. Seit dem 1. Februar ist die Diplom-Bibliothekarin dort Leiterin. Die Aufgabe füllt sie im eingeschränkten Dienst aus (30 Wochenstunden).

Dieses Anliegen brachte Grimberg in den letzten Monaten auch schon auf den Weg. „Im Stadtteil und in Werne war ich an den Grundschulen sowie in vielen der Kindergärten und habe unsere Arbeit vorgestellt“, erklärt die 33-Jährige. Hinzu kam die Sozialraumkonferenz Ost, in der die Leiterin sich und die Arbeit der Stadtteilbibliothek vorstellte.

„Wir wollen möglichst viele Kooperationspartner gewinnen, deren Bildungsarbeit wir dann unter anderem mit extra zusammen gestellten Bücher- und Medienkisten unterstützen“, betont Grimberg zu diesem Engagement. Derzeit sind unter anderem der Awo-Kindergarten Kreyenfeldstraße und das Familienzentrum Waldorfkindergarten in Langendreer (WaKiBoLa) Partner. Die Ev. Kindertagesstätte „Arche Noah“ (Alte Weststraße) will Anfang September folgen.

Schwerpunkt Nachwuchs

Der Schwerpunkt für die Kooperationen liegt damit derzeit beim Nachwuchs. „Wir wollen gerne auch andere Bevölkerungsgruppen für uns gewinnen. Aber meine Arbeitszeit lässt derzeit nicht mehr zu“, zuckt die Diplom-Bibliothekarin mit den Achseln. 2014 soll das anders aussehen. Grimberg: „Dann ist das ‘Shakespeare-Jahr’ (450. Geburtsjahr). Dazu planen wir schon Veranstaltungen, die eher etwas für Erwachsene sind.“ Konkretes dazu gibt es allerdings noch nicht zu vermelden.

Bald 30 neue KInderspiele

Derzeit wird in der Bibliothek fleißig umgeräumt. „Durch das Internet werden immer weniger Sachbücher ausgeliehen, so dass wir dort den Bestand reduzieren“, macht die Mutter zweier Kinder deutlich. Davon profitieren die Romane für Erwachsene und die Kinderecke. Letztere erhält bald 30 neue Spiele. „Durch einen Sonderantrag gab es dafür Geld“, so Grimberg, die bedauert, dass der Etat für Neuanschaffungen in den letzten Jahren immer weniger wurde.

Förderverein als starker Partner

Die Leiterin schaut gleichwohl positiv in die Zukunft: „Mit dem Förderverein ‘Langendreer liest’ haben wir einen sehr guten Partner, der uns tatkräftig unterstützt und in die Öffentlichkeit geht.“ Etwa bei der Bürgerwoche-Ost oder bei „Bänke raus“. Zu dessen Vorsitzende Brigitte Bablich gibt es einen kurzen Draht, da sie regelmäßig als Lesepatin ins Haus kommt. Die nächste Veranstaltung des Fördervereins in der Bibliothek ist die Lesung mit Autorin Gabriela Wollenhaupt am Abend des 8. Oktobers.

Viele Aktionen geplant

Die Mitarbeiter der Bibliothek planen auch eigene Aktionen. „Am 30. August eröffnen wir eine Ausstellung zu chinesischen Schriftzeichen“, erklärt Grimberg. Ende September folgt die „Interkulturelle Woche“, in der es neben fremdsprachlichem Bilderbuchkino auch entsprechende Lesungen für Kinder geben soll. Weitere Veranstaltungen sind „Treffpunkt Bibliothek“ Ende Oktober sowie die „Initiative Lesestart“ im November. Letztere ist eine Aktion der Stiftung Lesen für Kinder.

Info: Die Bezirksbücherei Wattenscheid war im Jahr 2004 die erste Arbeitsstelle von Susanne Grimberg nach dem Studium der Bibliothekswissenschaft. Mit der Geburt ihrer Kinder (3 und 5 Jahre ) ging die Diplom-Bibliothekarin in die Erziehungszeit. Anfang 2012 stieg sie in der Zentralbücherei wieder ins Berufsleben ein. Beim neuen Projekt „Onleihe Ruhr“ war sie verantwortlich für die Auswahl der Hörbücher. Am 1. Februar übernahm sie die Leitung der Stadtteilbücherei von Susanne Weber. Seit 2003 wohnt sie in Langendreer.

Öffnungszeiten der Bibliothek: Mo., Di., Do., Fr. 11 bis 18 Uhr.